ASIEN/INDIEN - Christen in Orissa bedroht und misshandelt: Wohnungen wurden verwüstet und Gläubige vertrieben

Mittwoch, 30 April 2014

Bhubaneswar (Fides) – Wie der katholische Priester und Menschenrechtsaktivist Pfarrer Ajay Kumar Singh, berichtet, der für sein Engagement unter den Opfern des Progroms im Distrikt Kandhamal in Orissa des Jahres 2008 mit einem Preis gewürdigt wurde, nahm die Polizei in den vergangenen Tagen drei Personen fest, die die Wohnung einer christlichen Familie verwüstet haben sollen, die die Massaker des Jahres 2008 überlebt hatte.
Der Katholik Praful Digal aus dem Dorf Budruka hatte sein Haus mit staatlichen Mitteln wieder aufgebaut. Dies wollten radikale hinduistische Gruppen nicht tolerieren: sie überfielen seine Wohnung erneut und verwüsteten sie. Dies bestätigt Pfarrer Pradosh Kumar Nayak, Rektor des Kleinen Seminars St. Paul in Balliguda in der Nähe des Dorfes Budruka.
In den vergangenen Tagen verhaftete die Polizei infolge einer von der betroffenen Familie erstatteten Anzeige die Verdächtigen Sudershan Mallick, Pabitra Mallick und Mallick Nageswar, ließ sie aber wenig später aus unerfindlichen Gründen wieder frei.
Wie Pfarrer Nayak betont handelt es sich bereits um das dritte Haus, dass die Familie Digal in den vergangenen sechs Jahren gebaut hatte, das von radikalen Hindus demoliert wurde. “Die jüngste Demolierung zeigt, dass diese Gruppen stark sind und entschlossen, die Christen aus dem Dorf zu vertreiben”, so P. Nayak. “Christen führen im Distrikt Kandhamal auch heute noch ein schreckliches Leben”, so der katholische Geistliche.
Die Familie Digal ist eine von 834 Familien, deren Häuser bereits bei der ersten Welle der anti-christlichen Gewalt in Kandhamal im Dezember 2007 verwüstet wurden. Bei der zweiten Welle der Gewalt im August 2008 wurde die Wohnung nach dem Wiederaufbau erneut verwüstet. Nach jahrelangem Exil war die Familie Digal wieder in das Heimatdorf zurückgekehrt um mit staatlichen Mitteln das Haus erneut aufzubauen und zur Normalität zurückzukehren. Doch erneut wurde die Hoffnung der Familie zerstört. „Dem Staat gelingt es nicht, die grundlegenden Rechte der Christen in Orissa zu schützen”, so Pfarrer Nayak abschließend. (PA) (Fides 30/4/2014)


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