AMERIKA/HAITI - Internationales Forum bemüht sich um eine Lösung der politischen Krise

Dienstag, 29 April 2014

Port au Prince (Fides) – Eine Delegation des "Clubs von Madrid" machte bei einem Treffen mit dem haitianischen Premierminister Laurent Lamothe am gestrigen 28. April deutlich, dass Wahlen noch in diesem Jahr notwendig sind und eine neue politische Krise verhindert werden muss, die das Land erneut lähmen und zu einer weiteren Verschiebung der Wahl führen könnte. Lamothe brachte dabei die Bereitschaft der Regierung zum Ausdruck, Wahlen noch im zweiten Halbjahr 2014 zu veranstalten und forderte die Opposition auf, sich mit vereinten Kräften für die Stärkung der Demokratie einzusetzen.
Der Club von Madrid ist das größte internationale Forum, in dem sich fast einhundert ehemalige Staats- und Regierungschefs zusammenschließen, die in mindestens sechzig verschiedenen Ländern demokratisch gewählt wurden. Die Delegation kam am Sonntag, den 27. April in Port au Prince an wund wird vom ehemaligen chilenischen Präsidenten Ricardo Lagos (2000-2006) geleitet. Die Vertreter des Clubs von Madrid werden sich noch bis zum morgigen 30. April im Land aufhalten. Die Delegation unterstützt auch die Arbeit der Haitianischen Bischofskonferenz: dank der Vermittlung der katholischen Kirche hatten das Parlament und 20 politischen Parteien am vergangenen 14. März Vereinbarungen zur Überwindung der politischen und sozialen Krise unterzeichnet (vgl. Fides 17/03/2014).
Eine drohende neue Krise in Haiti könnte dazu führen, dass die von Präsident Michel Martelly für den 26. Oktober angekündigte Wahl, die seit zwei Jahren immer wieder aufgeschoben wird, ein weiteres Mal verschoben wird. Der Senat fordert von der Regierung die Bildung einer neuen Wahlkommission für die Organisation der Wahl, was erneut zu Verspätungen im Wahlprozess führen könnte. Unterdessen geben die Vereinigten Staaten in der vergangenen Woche bekannt, man werde keine weiteren Fonds für Haiti zur Verfügung stellen, so lange das Land nicht die Bereitschaft zur Durchführung der Wahl noch in diesem Jahr unter Beweis stellt. (CE) (Fides, 29/04/2014)


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