AFRIKA/NIGERIA - Zwei Wochen vor dem gestrigen Attentat wurden 20 mutmaßliche Mitglieder der Boko Haram bei einer Scheißerei getötet

Dienstag, 15 April 2014

Abuja (Fides) - Insgesamt 72 Menschen starben bei dem gestrigen Attentat auf einen Busbahnhof am Stadtrand von Abuja (vgl. Fides 14/4/2014). Weiter 124 wurden verletzt. Dies teilen die einheimischen Behörden mit. “Leider befinden sich einige Verletzte in einem sehr kritischen zustand, so dass die Zahl der Opfer voraussichtlich steigen wird”, so Beobachter aus Kreisen der katholischen Kirche in Nigeria.
Unterdessen kündigten Staatspräsident Goodluck Jonathan, der Senatspräsident und einige Minister die Verletzten und kündigten strengere Sicherheitsmaßnahmen für die Stadt Abuja. Bisher bekannte sich noch niemand zu dem Anschlag, es wird jedoch vermutet, dass es sich bei den Attentätern um Mitglieder der radikalislamischen Boko Haram-Sekte handelt.
Am vergangenen 30. März lösten mutmaßliche Mitglieder der Boko Haram eine Schießerei in den Büros der Sicherheitsdienste (Department of State Security Service –DSS) aus, deren Hergang bis heute nicht aufgeklärt werden konnte. “Mutmaßliche Mitglieder der Boko Haram wurden in das Gebäude der DSS gebracht (das sich in direkter Nachbarschaft zur Residenz des Präsidenten befindet), wo sie verhört werden sollten“, so der Beobachter weiter. “Nach offiziellen Angaben gelang es einem von ihnen, sich der Schusswaffe eines Sicherheitsbeamten zu bemächtigen und begann zu schießen. Der darauf folgende Schusswechsel dauerte insgesamt drei Stunden und es starben mindestens 20 mutmaßliche Mitglieder der Boko Haram”.
“Wir werden wahrscheinlich nie erfahren, ob diese Personen nicht bereits in der Untersuchungshaft mit Waffen versorgt wurden. Man vermutet, dass es Komplizen in den Reihen der Sicherheitskräfte gibt, eine Tatsache, die auch der Staatspräsident bereits angeprangert hatte. Dieser Krieg ist sehr kompliziert”, so der Beobachter abschließend. (L.M.) (Fides 15/4/2014)


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