ASIEN/LIBANON - Präsident von Caritas Libanon fordert Einrichtung von Flüchtlingscamps in Syrien

Donnerstag, 10 April 2014

Beirut (Fides) - “Die Zahl der syrischen Flüchtlinge im Libanon hat ein unhaltbares Niveau erreicht, dass der Libanon nicht bewältigen kann: die Flüchtlingen machen 25/30% der im Libanon lebenden Menschen aus. Internationale und regionale Mächte sollten anstelle der Lieferung Waffen, die töten, Programme zur Lösung dieser Notlage auf den Weg bringen”, so der maronitische Priester und Vorsitzende von Caritas Libanon Paul Karam zum Fidesdienst. Dabei zitiert er auch den maronitischen Patriarchen Bechara Boutros Rai und dessen Äußerungen in Genf: ”In Syrien” so der maronitische Geistlich, “gibt es weite Gebiete, die nicht vom Konflikt betroffen sind, wo Flüchtlingscamps und Hilfseinrichtungen geschaffen werden können. Dies gilt auch für das Gebiet an der Grenze zwischen Syrien und dem Libanon. Mit Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft und deren Organismen, könnte man Notsituationen bewältigen, die heute unlösbar zu sein scheinen”.
Nach Angaben der Vereinten Nationen hat die Zahl der syrischen Flüchtlinge im Libanon eine Million überschritten. Nach Ansicht des Präsidenten von Caritas Libanon ist die tatsächliche Zahl weit alarmierender: “Die Zahl der Menschen Menschen, die vor dem Krieg in Syrien geflohen sind” so Pfarrer Karam, “liegt bei mindestens 1,5 Millionen. Hinzu kommen die Flüchtlinge aus Palästina. Für ein Land wie den Libanon sind solche Zahlen unzumutbar und sie gefährden das bereits fragile soziale System. Bei den meisten Flüchtlingen handelt es sich um Muslime, was das demographische Gleichgewicht unseres Landes verändert. Die Auswirkungen sind sich in der Wirtschaft, auf dem Arbeitsmarkt, in Schulen und Krankenhäuser aber auch bei der Sicherheit zu spüren: in den vergangenen Monaten sind acht von acht Verdächtigen, die nach kriminellen Taten festgenommen wurde, Syrer”.
Caritas betreut 200.000 Flüchtlinge direkt und versorgt 55.000 medizinisch. “Doch auf politische und geopolitische Folgen dieser humanitären Katastrophe können wir nicht einwirken. Hier müssen Führungskräfte etwas tun, die auf unterschiedliche Weise für die Ereignisse in Syrien verantwortlich sind”, so der Präsident von Caritas Libanon abschließend. (GV) (Fides 10/4/2014).


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