AFRIKA/ÄGYPTEN - Unter den möglichen Präsidentschaftskandidaten befindet sich auch ein koptischer Christ

Mittwoch, 2 April 2014

Kairo (Fides) – Der 34jährige Seif el-Amir ist Berater internationaler Schiedsgerichtsbarkeiten. Der junge koptische Christ brachte nun seine Absicht zum Ausdruck, bei der kommenden Wahl am 25. Mai für das Amt des Präsidenten zu kandidieren. Er ist unter den koptischen Politikern des Landes ein Unbekannter. “Seit der Eröffnung der Kandidaturen” so der koptisch-katholische Bischof Botros Fahim Awad Hanna von Minya “gibt es viele neue Persönlichkeiten, die versuchen, auf diesem Weg ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. Es gibt Dutzende davon, die nie in der Politik aktiv waren. Und sie haben keinerlei Erfolgschance. Erfahrene Politiker treten nicht auf, wenn sie wissen, dass es keine realistische Erfolgschance gibt. Diese Gefahr gehen sie nicht ein”. Die meisten Chancen auf einen solchen Erfolg hat nach Ansicht erfahrener Beobachter der ehemalige Armeechef Abdel Fattah al-Sisi. Der einzige, der außer ihm auf ein gutes Ergebnis hoffen kann ist Hamdin Sabahi, der die Ansichten des Nasserismus vertritt und bei der Präsidentschaftswahl 2012 mit 20,7% der Stimmen an dritter Stelle stand.
Bei einer mögliche Kandidatur wird Seif el-Amir zwar auch nicht mit den Stimmen der Kopten rechnen können. Doch diese Kandidatur könnte nach Ansicht des katholischen Bischofs von Assiut Kyrillos William, einen nicht zu unterschätzenden symbolischen Wert haben: “Die mögliche Kandidatur eines Kopten bei den Präsidentschaftswahlen” so Bischof Kyrillos “bekräftigt die Aussage der Verfassung über die Gleichheit aller ägyptischer Bürger. Auf ihre Art unterstreicht sie ein Recht, das einige salafistische Politiker verleugnen, die behaupten Christen könnten sich nicht für das Amt des Präsidenten bewerben”. Nach Ansicht des koptisch katholischen Bischofs von Assiut, “kann man nicht wissen, ob es Seif el-Amir nicht doch gelingen wird die 25.000 Unterschriften von Bürgern zusammen zu bringen, die für eine Annahme der Kandidatur notwendig sind. Die Unterschriften müssten aus allen 27 ägyptischen Provinzen stammen, damit sie bestätigen, dass der Kanditat im ganzen Land eine Mindestanzahl von Anhängern hat”. Die Unterschriften können bis zum 20. April gesammelt werden. Bisher haben nur al-Sisi und Sabahi mit dem Sammeln der Unterschriften begonnen, was seit zwei Tagen möglich ist. Der Kandidatur des Generals stimmten bereits fast 70.000 Unterzeichner zu. Sabahi sammelte bisher 12.000 Unterschriften. (GV) (Fides 2/4/2014).


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