ASIEN/PAKISTAN - Dominikanerpater zum jüngsten Todesurteil wegen Blasphemie: Wo bleiben Gerechtigkeit und Rechtsstaat?

Samstag, 29 März 2014

Lahore (Fides) – “Pakistanische Christen werden bereits verfolgt und fühlen sich unsicher und angreifbar, vor allem nach den zahlreichen Anklagen wegen angeblicher Blasphemie, die gegen sie erstattet werden. Das jüngste Todesurteil für den einfachen Arbeiter Sawan Masih war ein weiterer harter Schlag. Das Urteil vom 27. März …ist eine weitere Ungerechtigkeit gegen Christen”, so der Leiter des Zentrums für interreligiöse Studien “Peace Center” in Lahore, P. James Channan OP.
“Die Umständen des Streits, der zwischen zwei Freunden, einem Muslim und dem Christen Sawan stattgefunden hat sind bekannt”, so der Dominikanerpater „Es ging um Eigentumsfragen. Doch der Muslim nahm eine Abkürzung und erstattete gegen Sawan Anzeige wegen Blasphemie. Die ganze Welt weiß, was danach geschehen ist. Über 100 Wohnungen von Christen wurden in der Joseph Colony, einem christlichen Stadtviertel von Lahore, von 3000 aufgebrachten Muslimen verwüstet, zwei Kirchen wurden in Brand gesteckt, Bibeln geschändet und Kreuze zerbrochen. Die Christen in der Joseph Colony sind heute noch in Gefahr und haben Angst davor, dass es jederzeit zu neuen Übergriffen kommen kann”.
“Nach dem Todesurteil gegen Sawan frage ich mich: wo bleibt die Gerechtigkeit? Weshalb wird nichts gegen diejenigen unternommen, die unschuldigen Christen überfallen und sie ihres Eigentums beraubt haben? Was ist mit den Kirchen, die geschändet, den Bibeln die verbrannt und den Kreuzen die zerstört wurden? Ist das nicht auch Blasphemie? Weshalb wird keiner der Schuldigen nach den verheerenden Anschlägen gegen christliche Viertel und Dörfer, wie Shanti Nagar, Sangla Hill, Gojra getan? Wo bleibt die Gerechtigkeit und wo bleibt der Rechtsstaat? Ich hoffe, dass die Regierung Maßnahmen auf den Weg bringt, die Gerechtigkeit für alle Bürger garantieren und dabei die Ungerechtigkeit gegen Christen in der eigenen Heimat berücksichtigen”. (PA) (Fides 29/3/2014)


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