EUROPA/SCHWEIZ - Kostenlose Therapien für Aidskranke in den Entwicklungsländern: Vertreter des öffentlichen Gesundheitswesens, Wirtschaftsexperten und Nichtregierungsorganisationen appellieren an Geberländer

Dienstag, 14 Dezember 2004



Rom (Fidesdienst) - Ein Bündnis, in dem sich namhafte Experten, Institutionen und Nichtregierungsorganisationen zusammenschließen, wird heute der Weltbank, der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO), der UNAIDS und anderen an der Aidsbekämpfung beteiligten Organismen die so genannten „Free by Five“-Erklärung vorlegen. Darin wird gefordert, dass alle Medikamente und für die Diagnose und Therapie notwendigen Geräte für HIV-Infizierte und Aidskranke in den Entwicklungsländern kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollen. Der Slogan „Free by Five“ inspiriert sich an dem „Three by Five“-Plan, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einem Jahr verabschiedet wurde und der die Behandlung von 3 Millionen Aidskranken mit antiretroviralen Medikamenten bis zum Jahr 2005 vorsieht.
Unter den rund 40 Millionen HIV-Infizierten Menschen in aller Welt, befinden sich rund 5,5 Millionen in einer Krankheitsphase, die eine Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten erforderlich macht, doch nur 440.000 Kranke haben Zugang zu einer solchen Therapie. In Afrika werden nur rund 4% aller Kranken behandelt. Auch in den wenigen Entwicklungsländern, in denen billigere Medikamente zur Aidsbekämpfung zur Verfügung stehen, sterben weiterhin zahlreiche Patienten, weil sie die Verschreibungskosten nicht bezahlen können. Die kostenlose Verteilung dieser Medikamente ist deshalb unter medizinischen, humanitären, wirtschaftlichen und gesundheitspolitischen Aspekten die einzige Alternative.
Die Initiativen „Free by Five“ wurde von der „Health Economics and HIV/AIDS Research Divison“ (HEARD) der südafrikanischen Universität KwaZulu-Natal lanciert und stieß auf umgehend Zustimmung bei Aidsbekämpfungsexperten in aller Welt. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt konnten rund 700 Unterschriften zur Unterstützung der Erklärung gesammelt werden, die von den internationalen Gebern eine aktive Unterstützung der kostenlosen Verteilung von Medikamenten und Geräten zur Bekämpfung von Aids fordert. Die Unterzeichner bitten WHO und UNAIDS auch um die Verabschiedung entsprechender Richtlinien zur kostenlosen Aidsbekämpfung. (AP) (Fidesdienst, 14/12/2004 - 30 Zeilen, 287 Worte)


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