AFRIKA/SÜDSUDAN - 50 Jahre nach der Ausweisung der Missionare: “Das südsudanesische Volk wird diese weitere Krise überwinden”

Freitag, 7 März 2014

Juba (Fides) – Am 27. Februar 1964 beschloss der Ministerrat des Sudan die Ausweisung aller ausländischen Missionare aus den drei Provinzen im Süden des Landes: Juba, Wau und Malakal. Insgesamt waren davon 154 Comboni Missionsschwestern und 104 Comboni Missionare betroffen. Die ersten Missionare waren bereits seit 1961 ausgewiesen worden. Unter den Ausgewiesenen waren auch dreizehn Mill Hill Fathers, die in Malakal tätig gewesen waren. Am 17. Mai wurden auch die vier in Mading/Abyei tätigen Comboni Missionare und der Apostolische Vikar von El Obeid, Bischof Edoardo Mason ausgewiesen. An diese traurigen Ereignisse erinnert die Ordensfamilie der Combonianer und die Ortskirche mit einer Botschaft der beiden Ordensoberen des männlichen und weiblichen Ordenszweigs der Provinz Südsudan: P. Daniele Moschetti (MCCJ) und Schwester Giovanna Sguazza (SMC).
Die Ausweisung der Missionare, „war ein Trauma sowohl für die Ausgewiesenen als auch für die christlichen Gemeinden, die alleine gelassen wurden. Insgesamt gab es 58 verlassene Missionen”, heißt es in der Botschaft. Die junge Kirche des Südsudan und die jungen Ordensgemeinschaften hatten keine Unterstützung mehr, die für ihr Wachstum unverzichtbar war. Heute, 50 Jahre später, ist aus dieser tragischen Situation “die Sudanesische Kirche entschlossen als Ortskirche mit eigenen Bischöfen, eigenen Priestern und eigenen Ordensleuten” hervorgegangen.
“Rückblickend waren diese Ereignisse, die in der Vergangenheit als negativ empfunden wurden” Zeichen der ‘Heilsgeschichte’ und dies hilft uns auch dabei, die heutige Geschichte des Südsudan mit einem hoffnungsvollen Blick zu betrachten“, heißt es in der Botschaft weiter.
Die tragischen Ereignisse, unter denen der junge Staat Südsudan in diesen Wochen leidet, und die “Leid, Tod, Verwüstung und Spaltung“ mit sich bringen führen auch dazu “dass viele Christen und Nichtchristen im Namen des Evangeliums Gutes tun“, weshalb man sich nicht beirren lassen dürfe. “Wir glauben heute und dafür beten wir, dass die Bevölkerung des Südsudan auch aus dieser weiteren Krise und diesem Schmerz gestärkt hervorgehen wird, wenn es darum geht, die Herausforderungen, die Geschichte und das Leben mit sich bringen, zu bewältigen“, heißt es in dem Schrieben abschließend. (SL) (Fides 7/3/2014)


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