EUROPA/ITALIEN - Bischof zum Mord an Pfarrer Longobardi: “Er war ein bescheidener Märtyrer der Nächstenliebe”

Mittwoch, 5 März 2014

Rom (Fides) – Als “diskreten und bescheidenen Märtyrer der Nächstenliebe” bezeichnete Bischof Nunzio Galantino von Cassano all’Jonio Pfarrer Lazzaro Longobardi, Gemeindepfarrer der Pfarrei “San Raffaele Arcangelo” in Sibari, der am vergangenen 3. März in der nähe des Pfarrhauses tot aufgefunden wurde. Bei der Leiche wurde eine Eisenstange gefunden mit der er wahrscheinlich bereits am Abend des 2. März ermordet wurde.
Der 1945 geborene Priester empfing 1971 die Weihe. Seit 1987 war er Gemeindepfarrer in Sibari, und als solcher bei der Gemeinde beliebt, in der er sich vor allem für Jugendliche und Ausgegrenzte, darunter auch Tausende Zuwanderer, die in der Gegend leben und Arbeit suchen, einsetzte. Nach Angaben der zuständigen Behörden wurde einer seiner Schützlinge festgenommen, der versuchte Geld von dem Priester zu erpressen. In der Vergangenheit soll der Priester ihn auch dabei ertappt haben, wie er Geld aus dem Opferkasten nahm, wofür er ihn aber nicht anzeigte, sondern auf eine Besserung hoffte.
“Wie aus den Ermittlungen hervorgeht, handelt es sich traurigerweise um einen Mord, der von zu viel Güte und Vertrauen in die Mitmenschen verursacht wurde”, so Bischof Galantino. „Doch bezeichnend ist auch, dass bei den Ermittlungen ein jugendlicher Zuwanderer mitarbeitete, einer den vielen denen Pfarrer Lazzaro auf ihrem Weg der Integration geholfen hat: dies ist ein Zeichen dafür, dass das Gute immer über das Böse siegt. Und dies ist wahrscheinlich auch die wichtigste Lektion, die wir von einem Mann und einem Priester lernen können, der sich selbst ganz in den Dienst Christi, der Mitmenschen, der Schwachen und Wehrlosen gestellt hatte”. (SL) (Agenzia Fides 5/3/2014)


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