ASIEN/PAKISTAN - Richter und Anwälte bedroht: wegen angeblicher Blasphemie inhaftierte Christen bleiben im Gefängnis

Dienstag, 4 März 2014

Gojra (Fides) – Zwei unschuldige Christen, Shafaqat Emmanuel und dessen Frau Shagufta Kausar, die wegen angeblicher “Blasphemie per SMS” verurteilt wurden, bleiben sollen weiterhin im Gefängnis in Toba Tek Singh festgehalten werden. Das Oberste Gericht in Lahore lehnte einen Antrag auf Freilassung gegen Kaution ab, den die Anwälte eingereicht hatten. Zuvor hatte auch ein erstinstanzliches Urteil eine Freilassung gegen Kaution abgelehnt. Wie die Stiftung “World Vision in Progress” (WVIP) mitteilt, “waren die Richter des Obersten Gerichts zunächst von den Argumenten der Verteidiger überzeugt. Doch nachdem muslimische Religionsführer Druck ausgeübt und Extremisten Drohungen ausgesprochen hatten, haben die Richter eine Freilassung gegen Kaution abgelehnt, da der Prozess innerhalb von zwei Monaten abgeschlossen werden soll… Auch unsere Organisation hat Drohbriefe erhalten, weil sie das Paar unterstützt. Daraufhin haben wir bereits während des erstinstanzlichen Verfahrens eine Petition auf Verlegung zum Obersten Gericht eingereicht. Doch den Richtern scheint es an Unparteilichkeit zu fehlen.
Nach Ansicht der Stiftung besteht die Möglichkeit, dass ein Todesurteil ausgesprochen wird. Der gelähmte 35jährige befindet sich derzeit im Gefängniskrankenhaus: “Wir wissen nicht ob Shafaqat im Gefängnis ohne die notwendige Versorgung überleben wird”.
“In Pakistan kommt es immer wieder zum Missbrauch des Blaspehmieparagraphen und die Richter haben nicht den Mut, für Gerechtigkeit einzutreten”, so Farrukh H.Saif von WVIP.
Shafaqat Emmanuel und sein Frau Shagufta Kausar wurden im Juli in Gojra festgenommen weil sie angeblich Kurzmitteilungen (SMS) mit blasphemischen Inhalten an einheimische Muslime verschickt haben sollen. Die vier Kinder des Paares leben derzeit bei den Großeltern. (PA) (Agenzia Fides 4/3/2014)


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