ASIEN/PHILIPPINEN - DIALOG UND VERSÖHNUNG: PROGRAMM DES NEUEN VORSITZENDEN DER PHILPPINISCHEN BISCHOFSKONFERENZ ERZBISCHOF FERNANDO CAPALLA

Dienstag, 8 Juli 2003

Davao (Fidesdienst) – „Mein Programm ist der Dialog. Ich habe mich stets für Frieden und Versöhnung auf Mindanao eingesetzt und werde dies auch weiterhin tun“, so der neue Vorsitzende der Philippinischen Bischofskonferenz, Erzbischof Fernando Capalla von Davao (Mindanao) gegenüber dem Fidesdienst. Auf Mindanao kämpfen separatistische Guerillamilizen. Erzbischof Capalla wurde im Rahmen der Vollversammlung der Bischofskonferenz, die vom 5. bis 7. Juli in Tagatay City (Manila) stattfand, zum neuen Vorsitzenden der Philippinischen Bischöfe gewählt.
„Die Vermittlungs- und Versöhnungsarbeit ist nicht nur der Kirche und den Menschen vor Ort nützlich“, so der Erzbischof, „sondern sie dient dem ganzen Land wenn es darum geht, Einheit, Hoffnung und Stabilität zu fördern. Seit mehreren Jahren engagieren wir uns für eine friedliche Lösung des Konflikts auf Mindanao. Heute sind die Rebellen wieder zu Verhandlungen bereit. Diese Möglichkeit sollte auch die Regierung in Manila zu nutzen wissen, nicht zuletzt, weil auch von außen Druck ausgeübt wird. Die Probleme auf Mindanao sind politischer und wirtschaftlicher Natur. Man muss sich für das Wohlergehen des Volkes einsetzen und den Flüchtlingen ein würdiges Leben ermöglichen“.
Erzbischof Capalla erläutert den von der Kirche vorgeschlagenen Weg zum Frieden: „Wir setzten ununermüdlich für den interreligiösen Dialog und die Versöhnung ein, die vor allem auf der Vergebung gründet, wie es auch die Bibel und der Koran lehren. Der wahre Sinn für den Glauben ist kein Hindernis für den Frieden, sondern er kann eine Brückenfunktion übernehmen, wenn es um die Schaffung von Harmonie zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften geht.“
Der 68jährige Erzbischof hat lange Jahre den bischöflichen Ausschuss für Ökumene und Interreligiösen Dialog geleitet. Im Amt als Vorsitzender der Bischofskonferenz flogt er Erzbischof Orlando Quevedo von Cotabato nach. Erzbischof Capalla hat als Bischof die Diözese Iligan del Nord (Mindanao) und war von 1987 bis 1991 Apostolischer Administrator von Marawi. 1994 wurde er zum Bischofskoadjutor der Erzdiözese Davao ernannt und zwei Jahre später übernahm er als Erzbischof die Leitung des Erzbistums.
Seit 1980 engagiert er sich im Rahmen verschiedener Vermittlungsausschüsse für die Verhandlungen mit den Rebellen im Süden der Philippinen. Mit dieser Tätigkeit wurde er von verschiedenen den Staatschefs, die sich an der Spitze des Landes ablösten betraut: von Fidel Ramos über Corazon Aquino und Joseph Estrada bis zu Gloria Arroy.
Erzbischof Capalla ist auch Vorsitzender des 1996 auf Mindanao gegründeten Bishop-Ulama Forum, das heute den Namen Bischop-Ulama Conference trägt, in der sich christliche und muslimische Religionsführer zum gemeinsamen Engagement für Dialog und Frieden zusammenschließen. (PA) (Fidesdienst, 8/7/2003 – 36 Zeilen, 409 Worte)


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