ASIEN/INDIEN - Die Hälfte der Inder lebt in Armut: Schwerpunkte des sozialen Engagements der Kirche

Donnerstag, 20 Februar 2014

New Delhi (Fides) – Rund 680 Millionen indische Bürger, 56% der Gesamtbevölkerung, verfügen nicht über die notwendigen Mittel, um ihre grundlegenden alltäglichen Bedürfnisse erfüllen: dies geht aus einem Bericht des “McKinsey Global Institute” hervor, der im Auftrag der indischen Regierung erstellt wurde. Der Bericht berücksichtigt unter anderem auch den Zugang zu acht grundlegenden Versorgungselementen: Lebensmittel, Wasser, Gesundheitsversorgung, hygienische und sanitäre Versorgung, Wohnung, Treibstoff, soziale Sicherheit. Dabei wurde festgestellt, dass mindestens il 40% der Bevölkerung unterhalb des Mindeststandards der Menschenwürde lebt.
Das Mindesteinkommen für den Zugang zu den Grundversorgungselementen legt der Bericht bei 1.336 Rupie im Monat fest. In den vergangenen fünf Jahren lebte 56% der Bevölkerung unterhalb dieser Schwelle. Dabei wird zwischen der städtischen und der ländlichen Bevölkerung unterschieden. Rund 171 Millionen Menschen in den Städten und etwa 509 Millionen Einwohner der ländlichen Gebiete leben unterhalb der Armutsgrenze.
Angesichts dieser “unmenschlichen Armut” versteht sich die katholische Kirche in Indien heute als “Kirche der Armen”, wie die Bischöfe des Landes vor kurzem betonten. Wie die bischöfliche Justitia-et-Pax-Kommission mitteilt, sollen insbesondere kirchliche Angebote im Bereich der Bildung ausgebaut werden, damit Schulen und Bildungseinrichtungen auch für arme Bevölkerungsteile zugänglich sind. Außerdem sollen Initiativen gegen die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ gefördert werden. Weitere Schwerpunkte des sozialen Engagements der Kirche sind: Korruptionsbekämpfung, Unterstützung des “Food Security Bill” (das Lebensmittelsicherheit für alle garantiert) und ein besonderes Augenmerk für Randgruppen, insbesondere für die Volksgruppe der Dalit. (PA) (Fides 20/2/2014)


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