AFRIKA/SUDAFRIKA - Bischöfe: “Geht zur Wahl, denn dieses Recht wurde mit Blut bezahlt”

Mittwoch, 19 Februar 2014

Johannesburg (Fides) - “Die kommenden allgemeinen Wahlen sind eine Volksabstimmung über die Ergebnisse der Regierung der ANC”, heißt es in einem Leitartikel der katholischen Wochenzeitung “The Southern Cross” zur bevorstehenden Wahl am 7. Mai. Der “African National Congress” (ANC), der das Land seit dem Ende des Apartheid-Regimes regiert gilt als Favorit. “Auf nationaler Ebene”, so der Autor des Leitartikels, “geht es nicht darum, ob die ANC die Macht verliert, sondern darum, wie groß der Abstand zu den anderen Parteien ist”.
“Die südafrikanische Demokratie leidet unter dem Fehlen einer Opposition, die eine tatsächliche Gefahr für den ANC auf nationaler Ebene darstellen würde, damit die Wähler die Möglichkeit hätten durch die Stimme Kritik am Scheitern der Regierung zu üben“, heißt es in dem Leitartikel weiter. „Aus diesem Grund haben viele Südafrikaner kein Vertrauen in das demokratische System und werden vielleicht nicht zu Wahl gehen“.
“The Southern Cross” betont in diesem Zusammenhang aber auch, dass rund 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid und kurz vor der fünften demokratischen Wahl, Südafrika auch die Möglichkeit des Wandels hat (“die Wähler können ein neues Kapitel in der Geschichte des Landes schreiben”), obschon das Land immer noch unter zahlreichen Problemen leidet, darunter Massenarmut, Arbeitslosigkeit, Mängel bei den sozialen Dienstleistungen und im Bereich der Infrastrukturen, anhaltende rassistische Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit gegenüber Zuwanderern aus anderen afrikanischen Staaten.
Doch in den vergangenen 20 Jahren hat es auch Fortschritte gegeben, wie die Bischöfe in einem jüngst veröffentlichten Hirtenbrief betonen (vgl. Fides 10/2/2014) und zwar in den Bereichen Wohnungsbau, Wasser- und Stromversorgung, Straßenbau und beim Bau neuer Krankenhäuser. Deshalb, heißt es in dem Leitartikel abschließend, müsse man die Südafrikaner dazu auffordern, sich in die Wahllisten eintragen zu lassen und die Stimme abzugeben, “denn das Recht auf Stimmabgabe wurde mit dem Blut derer bezahlt, die für dieses universale Recht gekämpft haben”. (L.M.) (Fides 19/2/2014)


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