ASIEN/LIBANON - Fest des heiligen Maron: Anlass zur Reflexion über die “Charta von Bkerkè”

Montag, 10 Februar 2014

Beirut (Fides) – Das Fest des heiligen Maron, das die maronitischen Gemeinden im Libanon und in aller Welt am vergangenen 9. Februar feierten, war für die Gläubigen des Landes auch Anlass zur so genannten “Charta von Bkerkè”, das in der vergangenen Woche von den maronitischen Bischöfe als Beitrag zur Überwindung der dramatischen politischen, sozialen und institutionellen Krise des Landes veröffentlichten .
In der Kathedrale des heiligen Maron in Gemmayzeh prangerte der maronitische Erzbischof von Beirut, Boulos Matar, im Beisein des libanesischen Präsidenten Michel Sleiman und designierten Premierministers Tammam Salam, die politische und institutionelle Lähmung des Landes angeprangert und zur Proklamierung eines “nationalen Notstands” aufgerufen. Die Charta von Bkerkè verstehe sich als kostbares Werkzeug bei der Überwindung des institutionellen Stillstands auf dem Weg zu einer möglichen Regierungsbildung.
Im Patriarchat von Bkerkè, bekräftigte der maronitische Patriarchat Bechara Boutros Rai, dass das Dokument den Libanon auf den Weg des Wiederaufschwungs leiten und zur Vorbereitung der Wahl eines neuen Präsidenten beitragen soll. “Die Menschen”, so der Patriarch, “haben das Vertrauen in die Politiker verloren, von denen einige leider auch Gesetzesverstöße geheim gehalten haben”. Beim Gottesdienst in Bkerkè war auch Generale Michel Aoun, Anführer der Freien Patriotischen Strömung und Bündnispartner der schiitischen Hisbollah in der Koalition des 8. März teil. Der Generale begrüßte die Charta von Bkerkè, die seiner Meinung nach “die Prinzipien enthält, auf denen der Libanon seit seiner Gründung basiert und die dem Land Stabilität und Kontinuität garantieren”. (GV) (Fides 10/2/2014).


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