AFRIKA/NIGERIA - Kardinal Onaiyekan zu den jüngsten Attentaten von Boko Haram: “Militärisches Vorgehen alleine ist nicht die Lösung“

Mittwoch, 29 Januar 2014

Abuja (Fides)- “Die Regierung gibt Milliarden für neue militärische Geräte aus …doch auf diese Weise lässt sich das Sicherheitsproblem nicht lösen“, so der Erzbischof von Abuja Kardinal John Olorunfemi Onaiyekan bei einer Pressekonferenz zu den jüngsten Anschlägen der Boko Haram im Norden Nigerias (vgl. Fides 28/1/2014).
In diesem Zusammenhang erinnerte der Kardinal an die Bedeutung sozialer, politischer und wirtschaftlicher sowie psychologischer Aspekte im Umgang mit dem Phänomen Boko Haram. “Wir müssen versuchen, zu verstehen, weshalb ein 27 oder 28 Jahre alter junger Man mit einem akademischen Abschluss sich dazu entscheidet im Gehölz zu leben; es muss etwas in seinem Gehirn geschehen sein. Damit sich die Denkweise eines jungen Menschen ändert muss man seine Nähe suchen, aber nicht mit Waffen”.
Nach Ansicht von Kardinal Onaiyekan darf auch die religiöse Dimension der Aktionen der Boko Haram nicht unterbewertet werden: “Manche behaupten Boko Haram hätte nichts mit Religion zu tun (..), doch meiner Ansicht nach hat dieses Phänomen sehr wohl mit Religion zu tun. Bei ihren Aktionen rufen sie ‘Allah Akbar’ (“Gott ist groß”) … und dies hat etwas mit Religion zu tun. Wir vergeuden unsere Zeit, wenn wir den religiösen Aspekt nicht berücksichtigen und uns damit befassen”.
Kardinale Onaiyekan appelliert deshalb auch an die Religionsführer mit der Bitte um eine gemeinsame Lösung des Problems: “Auf irgend eine Weise muss dieser Teufelskreis unterbrochen werden und dies habe ich auch der Regierung gesagt“.
Unterdessen steigt die Zahl der Opfer der Anschläge vom 26. Januar. Mindestens 45 Menschen starben bei dem Überfall auf die katholische Pfarrei in Wada Chakawa im Staat Adamawa und weitere 85 Menschen kamen bei den Anschlägen auf das Dorf Kauwuri im Staat Borno ums Leben (L.M.) (Fides 29/1/2014)


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