ASIEN/MALAYSIA - Benutzung des Begriffs Allah: Das Verbrennen eines Bildes von Pfarrer Andrew ist “ein Angriff auf alle Christen”

Montag, 20 Januar 2014

Kuala Lumpur (Fides) – In seinem Hirtenbrief zum Thema Gerechtigkeit und Frieden fordert der emeritierte Erzbischof von Kuala Lumpur und derzeitige Apostolische Administrator der Diözese Murphy Pakiam, die malaysischen Christen auf gefestigt im Glauben die Übergriffe islamistischer Gruppen im Zusammenhang mit der Frage der Benutzung des Begriffs “Allah” und der damit verbundenen Anschuldigungen, Anzeigen und Einschüchterungsversuchen zu bleiben. Das Verbrennen eines Bildes von Pfarrer Lawrence Andrew, Direktor der katholischen Wochenzeitung Herald, bezeichnete er in diesem Zusammenhang hingegen als “Angriff auf die ganz katholische Glaubensgemeinschaft”.
Gegen Pfarrer Andrew wurde unterdessen rund 109 Strafanzeigen erstattet, weil er bekräftigt, dass “katholische Gläubige bei Gottesdiensten den Begriff Allah als Bezeichnung für Gott benutzen dürfen (vgl. Fides 9/1/2014). In den vergangenen Tagen hatte der katholische Geistliche allerdings auch Morddrohungen erhalten
“Die katholische Kirche setzt sich stets an vorderster Front für Gerechtigkeit und Frieden ein“, so der Erzbischof in seinem Hirtenbrief, „Als Bürger respektieren wir bei unserem Handeln stets das in der Verfassung verankerte Recht hinsichtlich der freien Ausübung unseres Glaubens ohne Eingriffe und Einschüchterungen“. Mit Blick auf mögliche Gewalt insbesondere gegen Pfarrer Andrew, betont Erzbischof Pakiam: “Es ist bedauernswert, dass einige Gruppen zu Großkundgebungen aufrufen. Denn solche Initiativen führen zu Unmut, Angst und Wut unter den Bürgern unseres Landes. Dass auch politische Führungskräfte solche Aktionen unterstützen und andere dazu schweigen heizt die Situation zusätzlich an”.
Der Erzbischof warnt deshalb Vertreter von Politik und Gesellschaft: “Wir dürfen nicht akzeptieren und tolerieren, dass einige Gruppen Spaltung, Uneinigkeit und Unstimmigkeit in der Gesellschaft fördern. Ich fordere vor allem katholische Gläubige auf, angesichts dieser Widerwärtigkeiten stark zu bleiben und sich mutig und entschlossen zum eigenen Glauben zu bekennen. Es freut mich, wenn ich sehe, dass sich viele Malaien aller Rassen und Religionen uns anschließen und sich für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen“.
In diesem Sinne dankt der Erzbischof allen „die dazu beitragen, dass Malaysia ein ort ist, wo verschiedenen Gemeinschaften auf der Grundlage gemeinsamer Werte aber auch durch die Achtung der Unterschiede friedlich zusammenleben können” und erinnert daran, dass „Priester und Laien berufen sind, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen“. Deshalb „beten wir für Pfarrer Lawrence Andrew und treten für den Dialog ein, damit Brücken der Versöhnung entstehen”. Die Behörden sollen unterdessen „die notwendigen Maßnahmen zur Vorbeugung gegen weitere provokatorische Aktionen oder Einschüchterungen gegenüber Minderheiten ergreifen”.
“Wir dürfen nicht vergessen, für unsere Feinde zu beten”, so der Erzbischof abschließend, “denn sie haben unseren Glauben nicht verstanden, da wir denselben wahren Gott anbeten”. (PA) (Fides 20/1/2014)


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