AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Jeden Monat sterben rund 31.000 Menschen durch den Bürgerkrieg: In der Demokratischen Republik Kongo wird einer der finstersten und blutigsten Kriege geführt

Donnerstag, 9 Dezember 2004

Bukavu (Fidesdienst) - „Die Spannung steigt spürbar von einem Moment zum anderen obschon hier in der Stadt gegenwärtig keine Gefechte stattfinden und zahlreiche kongolesische Soldaten stationiert sind, die entschlossen scheinen, Bukavu vor jeglicher Aggression schützen zu wollen“, so Beobachter aus Bukavu, der Hauptstadt der kongolesischen Verwaltungsprovinz Südkivu im Osten des Landes, wo es erneut zu internationalen Spannungen kam, nachdem ruandische Truppen in das kongolesische Territorium eindrangen.
„Am 7. Dezember protestierten in Bukavu die Frauen der Stadt gegen eine ruandische Intervention. Die Demonstration verlief ruhig, obschon nach Ende der Demonstration auf einer Straße der Stadt ein Studentenvertreter aufgefunden wurde, der misshandelt worden war“, so der Beobachter.
„Die Spannung ist in Goma am größten, von wo Berichte zu uns gelangen, die gegenwärtig noch nicht von offizieller Seite bestätigt wurden, nach denen es zu Auseinandersetzungen zwischen Soldaten, wahrscheinlich Ruander, und einheimischen Studenten gekommen sein soll, die gegen die Präsenz ruandischer Soldaten im Kongo protestierten. Eine Bilanz zu den Ausschreitungen liegt noch nicht vor“, so der Beobachter weiter.
Goma ist die Hochburg der RCD (Kongolesische Union für Demokratie), der größten in der Demokratischen Republik Kongo agierenden Rebellengruppe, die von Ruanda unterstützt wird.
Unterdessen wurde in der Nacht vom 6. auf den 7. November die Pfarrei Kabare (Diözese Bukavu) geplündert und ausgeraubt. Wie der von den Vereinten Nationen unterstützte Radiosender „Radio Okapi“ berichtet, soll es sich bei den Angreifern um kongolesische Soldaten gehandelt haben. „In einer derart verwirrten Situation kann es leicht dazu kommen, dass Menschen die sich im Besitz legaler oder illegaler Waffen befinden versucht sind, sich dieser einfach zu bedienen und damit vor allem den Schwachen und Wehrlosen Schaden zuzufügen“, so der Beobachter.
Die Demokratischen Republik Kongo scheint Schauplatz des blutigsten Krieges seit 1945 zu sein. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation „International Rescue Commitee“ mit Sitz in New York sind bei dem Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo in den vergangenen Jahren durch den Bürgerkrieg insgesamt 3,8 Millionen Menschen ums Leben gekommen. Infolge der Zerstörung des Gesundheitswesens ist in 98% der Fälle eine heilbare Krankheit die Todesursache. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation sterben in der Demokratischen Republik Kongo monatlich rund 31.000 Menschen durch den Bürgerkrieg. (LM) (Fidesdienst, 09/12/2004 - 33 Zeilen, 372 Worte)


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