EUROPA/FRANKREICH - 150 Jahre Dogma von der Unbefleckten Empfängnis - „Im Mittelpunkt der Botschaft von Lourdes steht die Botschaft von der Unbefleckten Empfängnis“: aus dem „Notre Dame“-Heiligtum in Lourdes (Frankreich)

Dienstag, 7 Dezember 2004

Lourdes (Fidesdienst) - „Im Jahr 2004, in dem wir das 150jährige Jubiläum der Verkündigung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis feiern, sind die Wallfahrtsstätten in Lourdes sich natürliche Bewusst, dass es sich für sie um ein ganz besonderes kirchliches Ereignis handelt. Denn sie sind Aufbewahrungsort einer ganz besonderen Gnade: hier ist der Ort, den die Jungfrau Maria ausgewählt hat, um der Welt ihre wahre Identität zu offenbaren, als sie sich am 25. März 1858 der kleinen Bernadette mit den Worten „Ich bin die Unbefleckte Empfängnis“ vorstellte.
Diese Datum des Fests von der Verkündigung verdeutlicht den Zusammenhang zwischen der Antwort, die Maria dem Erzengel Gabriel gab, und der Erscheinung vor Bernadette. In der hat das „Ja“ der Jungfrau am Tag der Verkündigung seinen Ursprung in der Gnade ihrer Unbefleckten Empfängnis.
Oft denke ich an diesen Zeitpunkt der Geschichte, als das Schicksal der Welt vom Gewissen eines jungen Mädchens namens Maria abhing. In diesem entscheidenden Moment lag das Schicksal aller Menschen in den Händen Mariens. Aus diesem Grund habe ich stets die Statue ganz besonders geliebt, die sie mit einem Globus in den Händen darstellt, dass heißt mit der ganzen Menschheit und mit jedem einzelnen unter uns. Eine solche Statue steht in der Kapelle in der Rue du Bac in Paris.
Wie hätte Maria in Nazareth dem Erzengel Gabriel geantwortet? Ihre Antwort glitt schlicht und präzise von ihren Lippen: Fiat! Ich willige ein. Von diesem Zeitpunkt an hat sich das Schicksal der Welt gewendet, und dies war für die Menschheit ein Ergießen der Gnade.
Durch das „Ja“ Mariens sollte der Erlöser der Welt geboren werden.
Durch das „Ja“ Mariens sollte die Frohbotschaft auf der ganzen Welt verkündet werden.
Durch das „Ja“ Mariens sollte der Tod für immer besiegt werden
Durch das „Ja“ Mariens sollte der Welt die Hoffnung zurückgegeben werden.

Es bedarf keiner weiteren Gründe für unsere Dankbarkeit gegenüber Maria. Dieses Fest der Verkündigung war für die Welt ein wahrer Frühling. Die Kirche hat dies sehr gut verstanden, so dass wir uns am Morgen, am Mittag und am Abend im Angelusgebet daran erinnern, dass die Gnade dieses Heils zum Ausdruck bringt. Das Angelusgebet wiederholt jeden Tag, dass Gott in unsere Welt gekommen ist und dass er das Menschsein unter allen Aspekten angenommen hat, abgesehen von der Sünde und dies geschah durch das „Ja“ Mariens. Dies führt uns klar vor Augen, dass Gott nicht in unsere Leben eintreten kann, wenn wir nicht auch dieses „Ja“ sagen, wenn er an die Pforte unseres Herzens klopft und wenn er sich in unserem Leben ankündigt, wie er sich Maria angekündigt hat.
Hierin besteht das Geheimnis der Heiligkeit Mariens und nach ihr aller Heiligen und Getauften. Die Taufe ist die Gnade des „Ja“-Sagens. Die Beichte stellt dieses Gnade wieder her, wenn sie verloren ging. Die Eucharistie bestärkt diese Gnade.
Wir verfügen also über alles Notwendige, damit wir Gott in unserem Alltag unsere Antwort des Glaubens und der Liebe geben können wie Maria dies getan hat. Damit versteht man, dass die Jungfrau, indem sie sich uns in Lourdes am 25. März 1858 als unbefleckte Empfängnis offenbarte, uns zur Umkehr einlädt. Das heißt, wir sollen unserem Taufgelübde entsprechend einen Weg beschreiten, der dem Evangelium entspricht, das durch den Rosenkranz dargestellt wird, den sie in ihren Händen hält. Dies hatte Bernadette bestens verstanden und in ihrem ganzen Leben gelebt, weshalb sie heilig ist. Im Mittelpunkt der Botschaft von Lourdes steht die Botschaft von der Unbefleckten Empfängnis“ (P. Raymond Zambelli, Rektor der Wallfahrtsstätten „Notre Dame de Lourdes“) (Fidesdienst, 07/12/2004 - 48 Zeilen, 604 Worte)


Teilen: