AFRIKA/NIGERIA - Zwangsbekehrung christlicher Frauen: Kardinal Onaiyekan rät zur Vorsicht im Umgang mit Gerüchten

Montag, 25 November 2013

Abuja (Fidesdienst) – Man höre zwar oft von solchen Fällen, doch es sei nicht einfach, den Wahrheitsgehalt solcher “Gerüchte” zu prüfen, so der Erzbischof von Abuja, Kardinal John Olorunfemi Onaiyekan von Abuja zum Fidesdienst in einem Kommentar zur angeblichen Zwangsbekehrung christlicher Frauen, die von der islamischen Sekte Boko Haram verschleppt und zur Heirat mit Mitgliedern der Bewegung gezwungen worden sein sollen.
“Persönlich kenne ich keinen konkreten und dokumentierten Fall“, so der Kardinal. „Auch die einheimische Presse in Nigeria, widmet solchen Nachrichten keine große Aufmerksamkeit, wahrscheinlich weil es bisher keine soliden Beweise gibt.”
“Dass es Entführungen gibt wissen wir, doch meines Wissens werden Frauen nicht systematisch verschleppt um sie zu konvertieren und mit Mitgliedern der Boko Haram zu verheiraten. Dies bedeutet nicht, dass es in Kriegen keine Vergewaltigungen gibt. Leider kommen solche Dinge in Konfliktgebieten oft vor”, so Kardinal Cardinale Onaiyekan weiter, “Es tut mir leid, dass ich das sagen muss, doch es gibt Leute, die unkontrolliert Gerüchte verbreiten, um den Eindruck der Verfolgung von Christen in den am meisten gefährdeten Gegenden in Nigeria entstehen zu lassen. Doch dies hilft uns nicht weiter. Es ist immer besser, die Wahrheit zu sagen”.
Nach Ansicht des Kardinals musste Boko Haram seit dem Start der Offensive der nigerianischen Armee im Mai im Norden des Landes “mehrere harte Schläge einkassieren”. “Boko Haram ist nicht mehr die, die sie noch vor sieben Monaten war. Dies bedeutet nicht, dass sie vernichtet wurde, doch wir stehen heute nicht mehr einer gut organisierten Guerilla-Gruppe gegegenüber, sondern Banditen, die Entführungen durchführen”, so der Kardinal abschließend. (L.M.) (Fidesdienst 25/11/2013)


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