AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Missionar: “Es ist noch zu früh, um von Völkermord zu sprechen, doch alles ist möglich”

Donnerstag, 21 November 2013

Bangui (Fidesdienst)- “Der Ausdruck Völkermord ist vielleicht übertrieben, doch die Spannung ist so hoch, dass wir nicht wissen, wie sich die Situation entwickeln wird”, so P. Aurelio Gazzera, in einem Kommentar zur Äußerung des französischen Außenministers Laurent Fabius, der in einer bei RadioFrance2 ausgestrahlten Sendung erklärte: “Zentralafrika steht am Abgrund des Völkermords“.
“Die Spannung ist vor allem in der Haupstadt Bangui groß”, wo wie P. Aurelio Gazzera berichtet, seit fast drei Wochen in den verschiedenen Stadtvierteln Schüsse fallen und Menschen getötet werden. „Ich bin erst vor kurzem aus Bangui zurückgekommen und der allgemeine Eindruck ist, dass man eine externe Intervention vorbereitet, was die Mitglieder der Seleka beunruhigt”. Wie die französische Armee mitteilt soll ein Marineschiff mit Soldaten, die die bereits im Land stationierten Einheiten stärken sollen, auf dem Weg zum Hafen von Douala (Kamerun) sein. Unterdessen erklärten sich die USA bereit zur Unterstützung der Sanktionen der Vereinten Nationen gegen die Verantwortlichen von Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung in der Zentralafrikanischen Republik. Außerdem wollen die Vereinigten Staaten 40 Millionen Dollar für die afrikanisdhen Friedenseinheiten im Land zur Verfügung stellen.
“In Bozoum ist die Situation etwas besser, doch auch hier ist die Lage Angespannt, weil man Übergriffe der Anti Balaka-Einheiten fürchtet. Außerdem sind die Mitglieder der Seleka sehr unruhig”, so der Missionar weiter. “Unterdessen intensivieren wir mit Blick auf die mögliche Entwicklung unsere Kontakte zu den Muslimen und versuchen zu verhindern, dass es zu Zwischenfällen unter den verschiedenen Komponenten der einheimischen Bevölkerung kommt” so der Missionar abschließend. (L.M.) (Fidesdienst 21/11/2013)


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