AFRIKA/MADAGASKAR - Bischöfe: “Wir müssen die von der politischen Krise verursachten Wunden heilen”

Donnerstag, 21 November 2013

Antananarivo (Fidesdienst) – “Die Bevölkerung ist in zwei Teile gespalten: Reiche und Arme, die immer ärmer werden. Die Unsicherheit nimmt zu und die Menschen erfahren keinen Schutz, weshalb wir auf einen Unrechtsstaat zugehen, in dem das Recht auf der Seite der Stärkeren steht”, so die Bischöfe von Madagaskar in einer Botschaft zum Ende des Jahres des Glaubens und zum 75. Jahrestag der Veröffentlichung der Bibel in der Landessprache.
Die Unterschiede zwischen Reichen und Armen, heißt es in der Botschaft, die dem Fidesdienst vorliegt, seien auch im Laufe der Wahlkampagne im Vorfeld der Präsidentschaftswahl deutlich geworden (vgl. Fidesdienst 26/10/2013). “Durch die Macht des Geldes kam es während der Wahlkampagne leider zu Verleumdungen und Diskriminierungen und dem weit verbreiteten Verkauf von Stimmen. Arme Menschen in ländlichen Gebieten wurden durch das Auffahren großer Geländewagen und Helikoptern und technisch hoch entwickelten Geräten eingeschüchtert. In diesem Zusammenhang wiesen viele darauf hin, dass es im Land zwar Geld gibt, dies aber nicht zum Wohl der Menschen genutzt wird”, so die Bischöfe, die an die Politiker appellieren und sie bitten, sich für das Wohl des Landes einzusetzen und dieses nicht ausländischen Interessen unterzuordnen.
In Madagaskar kam es nach dem Rücktritt des Präsidenten Marc Ravalomanana im Jahr 2009 zu einer politischen Krise. Am 25. Oktober fand die erste Runde der Präsidentschaftswahl statt, an der 61,85% der Wähler teilnahmen. Die Stichwahl zwischen Robinson Jean Louis und Hery Rajaonarimampianina wird am 20. Dezember stattfinden.
Die politische Krise wirkte sich auch auf die Gesellschaft und die Wirtschaft des Landes aus. Deshalb bezeichnen die Bischöfe “die Heilung der verschiedenen von aufeinaderfolgenden Krisen verursachten Wunden” als “Priorität unter den Prioritäten”. (L.M.) (Fidesdienst 21/11/2013)


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