ASIEN/HEILIGES LAND - Erzbischof Twal zur Demolierung eines Hauses auf dem Grundstück des Patriarchats: „Dieses Vorgehen der israelischen Regierung gefährdet den Frieden“

Mittwoch, 6 November 2013

Jerusalem (Fidesdienst) – “Eine Demolierung ist nicht gerechtfertigt und wenn die Stadt Jerusalem und die israelische Regierung solche Demolierungen anordnen und Menschen aus den eigenen Wohnungen vertreiben, dann schüren solche Aktionen nur Hass und gefährden damit den Frieden”, so der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, zum jüngsten Abriss eines Hauses auf einem Grundstück des Lateinischen Patriarchats. Der Patriarch äußerte sich anlässlich eines Besuchs am Ort der Demolierung am gestrigen Dienstag, den 5. November. Dabei wurde der Patriarch von den Bischöfen William Shomali und Giacinto Boulos Marcuzzo und mehreren Priestern sowie Rechtsexperten des Lateinischen Patriarchats und diplomatischen Vertretern verschiedener Länder, darunter auch Italien und Belgien begleitet.
Das Grundstück, auf dem das am vergangenen 28. Oktober abgerissene Gebäude stand befindet sich in der Nähe des Checkpoint, der Jerusalem von Bethlehem trennt und war bereits 1967 Eigentum des Lateinischen Patriarchats. In dem Haus wohnte die Familie von Salameh Abu Tarbush mit insgesamt 14 Personen, die nach eigenen Berichten um fünf Uhr morgens von israelischen Soldaten aus der Wohnung vertreiben wurde, die auch die Mobiltelefone der Hausbewohner in Beschlag nahmen. “Wir sind die legitimen Eigentümer”, so Erzbischof Twal “und wir werden unsere Stimme vor den Regierungen in aller Welt erheben. Wir werden rechtliche Schritte vor zuständigen Gerichten unternehmen, damit diese Ungerechtigkeit rückgängig gemacht und die Gerechtigkeit durch den Wiederaufbau des Hauses wieder hergestellt wird”.
Die Bewohner des Hauses wurden vorübergehend in Zelten des Roten Kreuzes untergebracht. (GV) (Fidesdienst 6/11/2013).


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