ASIEN/SRI LANKA - Justitia-et-Pax-Kommission prangert “Völkermord an Tamilen” an

Mittwoch, 23 Oktober 2013

Jaffna (Fidesdienst) – “In Sri Lanka findet ein Völkermord unter der tamilischen Bevölkerung statt”: so die Justitia-et-Pax-Kommission der Diözese Jaffna im Norden von Sri Lanka in eine Schreiben an die Apostolische Nuntiatur und an alle Bischöfe des Landes. In dem Dokument der Kommission, das dem Fidesdienst vorliegt, warnt der Vorsitzende der Kommission, Pfarrer. Mangalarajah, den Vatikan und die Bischöfe des Landes und fordert Druckmaßnahmen gegen die Regierung in Sri Lanka. Die Kommission beklagt, dass „grundlegende Fragen ungelöst bleiben“, di die tamilische Bevölkerung, die im Norden und Osten der Insel als ethnische Minderheit lebt, betreffen.
Dabei gehe es an erster Stelle um Transparenz und Verantwortlichkeit bei den Ermittlungen im Zusammenhang mit Menschenrechtsverstößen in der Zeit kurz vor Ende des Bürgerkriegs 2009. Die Kommission fordert Gerechtigkeit „für den Mord an Tausenden unschuldigen Zivlisten“ und internationale Untersuchungen im Zusammenhang mit Vermissten, sowie den Einsatz von chemischen Waffen
Die Kommission beklagt auch die Beschlagnahme des Grundbesitzes der tamilischen Bevölkerung: 90% der während des Krieges besetzten Gebiete seien noch nicht an die ursprünglichen Teilnehmer zurückgegeben worden. Auch die katholische Kirche habe dabei drei Pfarreien und viele Kirchen, Kapellen und Einrichtungen verloren.
Es finde eine “Bevölkerungskontrolle” unter der vorwiegend katholischen tamilischen Bevölkerung statt: Frauen im Distrikt Kilinochchi werden dort in Krankenhäuser gebracht und zur Einnahme von Verhütungsmitteln gezwungen.
Weiterhin sei auch die Situation Tausender „politischer Häftlinge ungeklärt, die sich zum Teil seit über 15 Jahren in Haft. Es handle sich dabei um Zivilisten, darunter auch Frauen und ältere und kranke Menschen. Dem katholischen Bischof Rayappu Joseph habe man einen Besuch bei diesen Häftlingen verboten.
Weiterhin komme es insbesondere in der Region Vanni zu Vergewaltigungen durch dort stationierte Regierungssoldaten. In den Regionen, aus denen Soldaten abgzogen wurden, wie zum Beispiel in Jaffna, habe man Massengräber gefunden.
Die Regierung unterstütze eine ethnische, kulturelle und religiöse Kolonialisierung” durch di singhalesische Bevölkerung, die dort angesiedelt wurde, um die seit jeher von Tamilen bewohnten Regionen zu “normalisieren”. Die Regierung, so die Kommission abschließend, habe auch die Wahl des Provinzrates manipuliert und zensiere Medienberichte, wobei das Bemühen um “Gerechtigkeit, Frieden und Aussöhnung” in kleinster Weise erkennbar sei. (PA) (Fidesdienst 23/10/2013)


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