AMERIKA/KOLUMBIEN - Nach Terroranschlägen fordert eine Kommission unter Leitung des Bischofs Gespräche mit der FARC

Dienstag, 22 Oktober 2013

Tumaco (Fidesdienst) – Die Einwohner von Tumaco leiden unter den schwerwiegenden Folgen der jüngsten Terrorattentate der Rebellen der FARC auf die Stromleitungen der Stadt. Deshalb brachte eine Bürgerbewegung die Schaffung einer Kommission auf den Weg, die in Havanna, wo derzeit Friedensgespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und Vertretern der FARC stattfinden (vgl. Fidesdienst 20/11/2012), den direkten Dialog mit den Rebellen suchen soll.
Wie aus einer Verlautbarung hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, soll dieser Kommission der auch Vertreter der Gewerkschaften angehören, Bischof Gustavo Girón Higuita, O.C.D. von Tumaco vorsitzen. Die Kommission soll auf die dramatische Situation der Bevölkerung und insbesondere die Not der Ärmsten hinweisen. In den vergangenen Tagen seien bereits die notwendigen Anträge auf eine Teilnahme an den Gesprächen beim Innenministerium gestellt worden, heißt es in der Verlautbarung.
In der Stadt Tumaco, im kolumbianischen Departement Nariño wurden innerhalb von weniger als drei Wochen Anschläge auf insgesamt 10 Strommasten verübt, so das die Stromversorgung in der Stadt mehrere Tage lang unterbrochen war. Die Stromversorgung ist in einigen Stadtteilen und unter anderem auch in der Umgebung des Hafens immer noch nicht gewährleistet, worunter vor allem auch die Arbeit der einheimischen Fischer beeinträchtigt wird, die ihren Fang nicht kühlen können.
Der Bischof von Tumaco erklärte unterdessen gegenüber der Presse: “Wir haben auch kein Wasser, da die Pumpen nicht betrieben werden können. Es kommt zu Bränden in den Wohnungen, weil die Menschen Kerzen benutzen und die Feuerwehr kann diese Brände nicht löschen, weil es keinen Strom für die Wasserpumpen gibt". Bischof Girón beklagt auch eine Zunahme der Kriminalität, weil die Straßen nicht beleuchtet sind. “Unsere Stadt hat 102.000 Einwohner, davon 55.000, Schüler, die nicht zur Schule gehen können, weil es keinen Strom gibt". (CE) (Fidesdienst, 22/10/2013)


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