AFRIKA/LIBANON - Bau von Wohnungen für Muslime auf ehemals christlichen Grundstücken gefährdet das konfessionelle Gleichgewicht

Dienstag, 15 Oktober 2013

Beirut (Fidesdienst) – In einem eindringlichen Appell bat der Anführer der Bewegung „Libanesisches Land, unser Land“, Talal al-Doueihy am vergangenen Montag, den 14. Oktober um die Beendigung der unangemessenen Nutzung von Grundstücken in christlichem Besitz für den Bau von Wohnungen für Muslime. Wie Beobachter aus dem Libanon dem Fidesdienst berichten, wendet sich der Appell an alle staatlichen Institutionen und christliche Politiker und Religionsführer des Landes, die an einer in Beirut veranstalteten Konferenz teilnahmen, bei der vor allem auf die jüngsten Ereignisse in Al-Qaa hingewiesen wurde, wo in dem christlichen Dorf in der Nähe von Baalbek große Grundstücke von schiitischen und sunnitischen Muslimen als Ackerland gekauft wurden, um schließlich für den Bau von Wohnanlagen benutzt zu werden, die für die Vermietung an libanesische oder syrische Mitglieder der eigenen Religionsgemeinschaft bestimmt sind. Im Rahmen der Konferenz bezeichnete der Anwalt Bashir Matar dieses Vorgehen als illegal, da die ursprüngliche Bestimmung missachtet wurde.
Die Vertreter der Bewegung fordern in diesem Zusammenhang die Achtung der Gesetze und warnen vor einem Phänomen, dass das schwierige demographische und konfessionelle Gleichgewicht im Libanon gefährden könnte, das bereits durch die massive Zuwanderung von Flüchtlingen aus Syrien beeinträchtigt wird.
In der vergangenen Woche hatten sich die Einwohner des christlichen Dorfes Alma (im Distrikt Zghorta) zu Protesten versammelt, nachdem Muslime in der Region al-Fuar ohne eine entsprechende Genehmigung mit dem Bau von Wohnungen begonnen hatten. Bereits Ende August hatte auch der maronitische Patriarch Bechara Boutros Rai Christen dazu aufgefordert ihre Grundstücke nicht zu verkaufen, um das demographische Gleichgewicht im Libanon nicht zu gefährden. (GV) (Fidesdienst, 15/10/2013)


Teilen: