ASIEN/TÜRKEI - Wissenschaftlicher Kongress zur Geschichte „Untergrund-Armenier“ geplant

Samstag, 5 Oktober 2013

Istanbul (Fidesdienst) – Die Hrant-Dink-Stifrung – die sich um das Gedenken und den Erhalt des intellektuellen Erbes des im Januar 2007 ermordeten türkischen Journalisten und Schriftstellers armenischer Abstammung bemüht – plant ein Studienseminar zur Geschichte der so genannten „Untergrund-Armenier“, die formell zum Islam konvertierten um dem Massenmorden des Jahres 1915 zu entgehen. Dabei Arbeitet die Stiftung mit der Fakultät für Geschichte der Bogazci-Universtität in Istanbul zusammen. Wie Beobachter aus der Türkei dem Fidesdienst mitteilen, soll dieses schwierige und immer noch unaufgeklärte Thema bei dem Studienseminar erstmals ernsthaft und unparteiisch behandelt werden. Verschiedene Wissenschaftler halten es auf der Grundlage der geschichtswissenschaftlichen Forschung für möglich, dass rund 200.000 Armenier – größtenteils Frauen und Kinder – zur zeit des Genozids vor der Ausrottung gerettet wurden, weil sie zum muslimischen Glauben konvertierten und dabei im Herzen den christlichen Glauben beibehielten. Noch heute werden türkische Staatsbürger armenischer Abstammung in der Gesellschaft oft benachteiligt oder diskriminiert. Deshalb soll auch untersucht werden, welche existenziellen und psychologischen Auswirkungen das Verleugnen der eigenen Herkunft auf die Nachkommen dieser zum Islam konvertierten Armenier haben. Außerdem sollen auch Lebensläufe von Kindern untersucht werden, die damals von nichtarmenischen Familien adoptiert wurden. (GV) (Fidesdienst, 05/10/2013)


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