AMERIKA/NICARAGUA - Weihbischof von Managua: „Wir können das Land nicht durch Gesetze verändern, die Veränderung muss bei uns selbst beginnen“

Dienstag, 1 Oktober 2013

Masaya (Fidesdienst) – Gewalt gegen Frauen werde aus dem Land erst verschwinden, wenn es gelinge echte Werte in den Familien und unter den Jugendlichen zu verbreiten, so der Weihbischof der Erzdiözese Managua, Silvio Baez im Anschluss an den Gottesdienst zum Fest des heiligen Hyronimus des Schutzpatrons der Stadt Masaya. Damit bezog sich der Bischof auf eine jüngste Abstimmung im Parlament, bei der am 25. September mit 83 „Ja“-Stimmen und 4 „Nein“-Stimmen ein Gesetz zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen geändert wurde. Es wurde der Artikel 46 hinzugefügt, die Einschaldung eines Mittlers im Falle leichter Vergehen vorsieht. Gegen diese Gesetzesänderung protestierten unterdessen Organisationen, die sich für die Rechte der Frauen einsetzen.
Das Gesetz 779 „zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen in Nicaragua“ das 2012 in Kraft trat, sah im Falle von Gewalt gegen Frauen keine Vermittlung zwischen dem Täter und de Opfer vor, was zu einem Anstieg von Trennungen und Scheidungen führte.
„Nicaragua wird man nicht durch Gesetze oder Dekrete ändern können. Die Gewalt gegen Frauen wird nicht mit strengeren Gesetzen enden, unabhängig davon, ob das Gesetz 779 eine Vermittlung vorsieht oder nicht. Wir alle wissen, dass Gewalt gegen Frauen und im Allgemeinen gegen Personen in Nicaragua nicht enden wird, so lange wir kein neues Herz haben. Wir müssen uns in unserem Inneren ändern, wenn wir ein besseres Land wollen“, so Bischof Baez wörtlich. (CE) (Fidesdienst, 01/10/2013)


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