ASIEN/SÜDKOREA - Bischöfe aus Korea und Japan befassen sich im Rahmen weiterer Gespräche mit der Geschichte der Beziehungen zwischen beiden Ländern

Dienstag, 30 November 2004

Seoul (Fidesdienst) - In einer herzlichen Atmosphäre kam es im Rahmen eines Treffens zwischen den koreanischen und japanischen Bischöfen in Cheju (Südkorea) zu einem konstruktiven Gedankenaustausch.
An dem Treffen (das zehnte einer Reihe von Treffen die 1994 begann) nahmen insgesamt 18 koreanische Bischöfe teil, darunter Kardinal Stephen Kim und Bischof Andreas Choi Chang-mou, der Vorsitzende der Koreanischen Bischofskonferenz. Aus Japan waren insgesamt 13 Bischöfe unter Leitung des Vorsitzenden der Japanischen Bischofskonferenz, Bischof Augustine Nomura Junichi und Erzbischof Peter Okada von Tokio teil.
Bei dem Treffen der Bischöfe wurde von gegenseitiger Verständigung und Perspektiven zur Bewältigung der gegenwärtigen pastoralen Herausforderungen gesprochen. Die Bischöfe waren sich darüber einig, dass derartige Gespräche die Freundschaft zwischen den beiden Ländern fördern: deshalb möchte man die Gesprächsreihe fortsetzen und sich um gemeinsam pastorale Initiativen und insbesondere um Programme der Solidarität und Zusammenarbeit bemühen. Als wünschenswert wurde eine Ausdehnung des Dialogs auf Priester und Laien beider Länder bezeichnet.
Die katholische Kirche möchte mit Initiativen dieser Art vor allem Brücken zwischen der Bevölkerung in Japan und Korea schlagen. Zu diesem Zweck wurde vor kurzem auch ein Buch zur Geschichte der Beziehungen zwischen den beiden Ländern veröffentlicht. Das von dem mit der Bischofskonferenz assoziierten koreanischen Pastoralinstitut herausgegebene Buch befasst sich mit historischen und kulturellen Fragen bezüglich der beiden Nachbarländer und möchte vor allem jungen Koreanern und Japanern zu einem besseren Geschichtsverständnis verhelfen und die Beziehungen zwischen den beiden Ländern fördern. Im Rahmen ihrer alljährlichen Treffens hatten die Bischöfe wiederholt zu einer neuen Form der Geschichtsbewältigung im Licht der Wahrheit und der Versöhnung aufgerufen.
Die Bischöfe möchten mit ihrem Engagement einen Beitrag zur Entspannung in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern leisten. Gegenstand der Spannungen ist insbesondere die Kolonialherrschaft der Japaner auf der koreanischen Halbinsel während des Zweiten Weltkriegs. Korea übt dabei vor allem Kritik an den in japanischen Schulen benutzen Lehrmaterialien, in denen die von japanischen Soldaten verübten Gräueltaten, die Deportation von Koreanern nach Japan, und der Missbrauch von 200.000 Koreanerinnen, die als „Begleiterinnen“ für japanische Soldaten deportiert wurden, nicht erwähnt werden. (PA) (Fidesdienst, 30/11/2004 -32 Zeilen, 315 Worte)


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