AMERIKA/CHILE - Bischöfe 40 Jahre nach dem Militärputsch unter Pinochet: „Aussöhnung gibt es nicht auf Befehl“

Dienstag, 10 September 2013

Santiago (Fidesdienst) – Zum 40. Jahrestag des Militärputsches unter General Augusto Pinochet am 13. September erinnert der Ständige Rat der Chilenischen Bischofskonferenz unter Leitung von Erzbischof Ricardo Ezzati Andrello von Santiago in einer Botschaft an die tragischen Ereignisse. In diesem Zusammenhang fordern die Bischöfe zu weiterem Engagement für Wahrheit, Gerechtigkeit und Aussöhnung auf.
„Über die verschiedenen und legitimen Interpretationen der damaligen Ereignisse möchten wir als Hirten der Kirche aus diesem Anlass an die Würde des Menschen erinnern“, so die Bischöfe in der Botschaft, die dem Fidesdienst vorliegt. Ausgehend von diesem grundlegenden Wert mussten die katholische Kirche und die anderen christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften damals, als der Dialog nicht mehr stattfand, eine Führungsrolle beim Schutz der Menschenrechte und beim Schutz der verfolgten Mitbürger einnehmen. Nichts kann die Menschenrechtsverstöße rechtfertigen, zu denen es nach dem 11. September 1973 kam.“
„Wahrheit, Gerechtigkeit und Aussöhnung: dies ist der Weg, den wir gewählt haben, damit ein würdiges Leben und ein menschliches Zusammenleben möglich ist. Auch heute noch glauben wir an diesen Weg, trotz aller Schwierigkeiten, mit denen wir uns konfrontiert sehen. Es ist der Weg, den Jesus uns zeigt… die Aussöhnung kann nicht durch ein Dekret befohlen werden, sondern sie entsteht aus einem barmherzigen Herzen. Wir sind überzeugt, dass die kleinen persönlichen und institutionellen Gesten von großer Bedeutung sind, wenn es darum geht, Wunden zu heilen und eine wahre Aussöhnung herbei zu führen.“
Abschließend erinnern die Bischöfe an die jüngsten Worte von Papst Franziskus: „Es ist nicht die Kultur der Auseinandersetzung, nicht die Kultur des Konfliktes, die das Zusammenleben in den Völkern und unter den Völkern aufbaut, sondern diese: die Kultur der Begegnung, die Kultur des Dialogs: Das ist der einzige Weg zum Frieden“. (CE) (Fidesdienst, 10/09/2013)


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