EUROPA/ITALIEN - „Nein zur Todesstrafe“: Am internationalen Tag der Städte gegen die Todesstrafe der Gemeinschaft Sant’Egidio nehmen Städte in aller Welt teil

Dienstag, 30 November 2004

Rom (Fidesdienst) - „Alles begann 2002 als wir zum ersten Mal das Kolosseum beleuchteten um die Öffentlichkeit auf das weltweite Problem der Todesstrafe aufmerksam zu machen“, so Stefania Tallei, die die Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe der Gemeinschaft Sant’Egidio leitet, im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Seither haben wir jedes Jahr am 30. November viele Monumente in unzähligen Städten beleuchten lassen, damit möglichst viele Menschen an unserer Kampagne teilnehmen“.
Auch am heutigen 30. November wird in aller Welt der „Internationale Tag der Städte gegen die Todesstrafe“ begangen. Aus diesem Anlass wird im römischen „Palazzo Leopardi“ eine Konferenz zum Thema „Nein zur Todesstrafe“ stattfinden. An der Schlussveranstaltung vor dem Kolosseum werden zahlreiche wichtige Persönlichkeiten teilnehmen. Der 30. November erinnert an die erstmalige Abschaffung der Todesstrafe durch einen Staat: der Großherzog der Toskana, tat diesen Schritt am 30. November 1786. Bereits damals schaffte der Erzherzog Leopardi die Todesstrafe durch einen Gesetzeserlass ab: damit war er seiner Zeit um vieles voraus.
In vielen Städten auf der ganzen Welt werden heute besonderes symbolträchtige Monumente im Zeichen der Forderung nach Abschaffung der Todesstrafe beleuchtet. Dieses Jahr haben sich insgesamt über 300 Städte auf der ganzen Welt der Initiative angeschlossen, darunter: Madrid, Barcelona, Wien, Brüssel, Genf, Berlin, Paris, Dublin, Kopenhagen e Stockholm, in Europa; aber auch in Albanien nehmen erstmals Tirana und der Kosovo teil. Zugesagt haben auch Buenos Aires, San Salvador, Bogotà e Medellin (Kolumbien); Canberra e Wellington; Atlanta, Porto Alegre (Brasilien) e Montreal; auch in Tokio wird ein Monument beleuchtet werden; unter den zahlreichen italienischen Städten, die sich er Initiative anschließen sind Mailand, Florenz, Neapel, Genua, Palermo, Turin, Venedig. Zugestimmt haben auch Mexico City und der mexikanische Staatspräsident Fox.
An der heutigen Konferenz in Rom nehmen teil: Lance Lindsey, Death Penalty Focus, USA, Juan Melendez, ehemals zum Tode verurteilt, Porto Rico, Bud Welsh, Vater eines Opfers aus Oklahoma City, USA, Vera Chirwa, Menschenrechtskommissarin, Malawi, Nick Yarris, 23 Jahre in der Todeszelle inhaftiert, Tamara Chikunova, Verband Mütter gegen Todesstrafe und Folter, Walter Veltroni, Bürgermeister von Rom, Mario Marazziti, Gemeinschaft von Sant’Egidio. Der italienische Schauspieler Gigi Proietti wird Texte zum Thema lesen. (P.L.R.) (Fidesdienst 30/11/2004 - Zeilen 29; Worte 372)


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