AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Anhänger des gestürzten Präsidenten sollen Dörfer angegriffen haben

Montag, 9 September 2013

Bangui (Fidesdienst) – Bewaffnete Anhänger des gestürzten Präsidenten Francois Bozize sollen angeblich vier Dörfer in der Nähe von Bossanguoa im Westen der Zentralafrikanischen Republik angegriffen haben. Dies teilt die Regierung in Bangui mit, die von Gefechten berichtet bei denen am vergangenen 7. September fünf Soldaten und mehrere Zivilisten getötet worden sein sollen. Bozizé wurde im März von den Rebellen des Seleka-Bündnisses gestürzt. Im Amt des Präsidenten folgte ihm der Rebellenanführer Michel Djotodia nach.
„Wir sind nicht sicher, dass es sich um Anhänger Bozizés handelt, da wir nur bruchstückhafte Informationen besitzen“, so der in Bozoum tätige Missionar Pater Aurelio Gazzera zum Fidesdienst, „es ist nicht auszuschließen, doch in der Region gibt es viele bewaffnete Gruppen.
P. Gazzera berichtet unterdessen vom Besuch des Vorsitzenden der Bischofskonferenz und Caritaspräsidenten, Erzbischof von Dieudonné Nzapalainga von Bangui in Bohong. Dort war es am 16. August zu Gefechten gekommen bei denen dreißig Personen getötet und 2.000 Häuser verwüstet worden waren. Viele Einwohner suchten im 80 Kilometer entfernten Bouar oder in Aufnahmelagern in der nähe von Bohong Zuflucht.
„Der Besuch von Erzbischof Nzapalainga war sehr wichtig. Er hat den Menschen Mut gemacht, aber auch die jüngsten Ereignisse angeprangert“, so der Missionar. „Was uns Sorge bereitet, ist die Spaltung zwischen Muslimen und anderen Glaubensgemeinschaften. Die Häuser der Muslime werden nicht verwüstet… Es wird lange dauern, bis das land wieder aufgebaut werden kann und die Menschen wieder friedlich zusammenleben.“
Unterdessen trafen sich auf Einladung der Gemeinschaft von St. Egidio in den vergangenen Tagen Delegierte der Zentralafrikanischen Republik stellvertretend für die Regierung, den Übergangsrat und die Zivilgesellschaft und die verschiedenen Religionsgemeinschaften des Landes im Zeichen der Aussöhnung in Rom. Wie aus einer Verlautbarung hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, soll am heutigen 9. September ein „Römischer Appell für Zentralafrika“ unterzeichnet werden, den die Delegierten dem Präsidenten Djotodia und Premierminister Nicolas Ntiangaye vorlegen werden. (LM) (Fidesdienst, 09/09/2013)


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