ASIEN/INDIEN - Massaker in Orissa: Sieben Christen seit fünf Jahren unschuldig im Gefängnis

Freitag, 30 August 2013

Bhubaneswar (Fidesdienst) – In den Kontext der schwerwiegenden Ungerechtigkeit, die den Christen in Orissa widerfährt – während fünf Jahre nach dem Pogrom in Kandhamal die Verantwortlichen der Gewalttaten und Morde noch unbestraft sind – reiht sich auch das Schicksal der sieben Christen ein, die für den Mord an dem 2008 getötet hinduistischen Politikers Laxmandananda Saraswati verantwortlich sein sollen. Dieser Mord war der Auslöser der Gewalt gegen Christen, bei denen mindestens 38 Menschen starben und 54.000 vertrieben wurden. Obschon sich später maoistische Kämpfer zu der Tat bekannten, befinden sich die sieben Christen noch heute in Haft. Ein Prozess hat bisher nicht stattgefunden, die Behörden lehnen eine Freilassung ab.
Wie Beobachter dem Fidesdienst mitteilen, brachte nun die Kirche zusammen mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen eine Kampagne für die Freilassung der sieben Christen auf den Weg. Eine entsprechende Petition wurde von der Organisation „International Christian Concern“ mit Sitz in Washington an die indische Regierung überreicht. Der Appell erinnert daran, dass eines der Gerichte, bei denen die Verhandlungen im Zusammenhang mit der Gewalt des Jahres 2008 von „Mangel an Beweisen“ im Zusammenhang mit der Schuld der sieben Christen sprach. In der Petition werden „sektiererische Vorurteile und religiöse Diskriminierung“ angeprangert. Dabei betont die Organisation, dass „eine rasche Freilassung für die Welt ein Zeichen dafür wäre, dass in Indien rechtsstaatliche Prinzipien gelten und die Religionsfreiheit aller Bürger geachtet wird“.
Der Generalsekretär des ökumenischen „All India Christian Coucnil“, Digvijaya Singh, bat unterdessen ein weiteres Mal um offizielle Ermittlungen der indischen Geheimdienste NIA im Zusammenhang der antichristlichen Gewalt in Kandhamal. In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, äußert er sich besorgt im Hinblick auf „das Niveau der Infiltration extremistischer Kräfte in den Reihen der Polizei, der Justiz und der zivilen Administration“. Dies sei der Grund für die Straffreiheit. Eine Rekonstruktion der Massaker versucht der katholische indische Journalist Anto Akkara anlässlich des fünfjährigen Gedenkens an die Massaker in einem Buch mit dem Titel „Kandhamal craves for Justice“. (PA) (Fidesdienst, 30/08/2013)


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