AFRIKA/BENIN - Bischöfe lehnen Verfassungsänderung ab: „Sie spaltet das Land!“

Mittwoch, 28 August 2013

Cotonou (Fidesdienst) – „In Benin herrscht derzeit ein Klima der Spannung, der Spaltung und der großen Unzufriedenheit… Angst, Unruhe und Misstrauen wohnen in den herzen der Menschen und dies ist gefährlich“, so die Bischöfe von Benin in einem Hirtenbrief, in dem sie einer eventuellen Verfassungsänderung Stellung nehmen.
Im Rahmen einer solchen Verfassungsänderung soll eine Bestimmung abgeschafft werden, die festlegt, dass ein Staatschef dieses Amt nur für zwei Amtszeiten innehaben darf. Präsident Thomas Boni Yagi (dessen zweites Mandat 2016 abläuft) würde gerne für ein drittes Mandat kandidieren.
Die Vertreter der katholischen Kirche betonen: „Als Kirche haben wir die moralische Pflicht darauf hinzuweisen, dass jede Reform in einem demokratischen System zu Spannungen und Protesten geführt hat und nicht zum Wohl der Menschen, die es vielmehr spaltet. Wozu ist es nütz, dass eine Revision durchführt, wo es Spaltungen gibt, es würde nur den Frieden im Land zusätzlich gefährden!“.
Die Debatte über die Reform finde in einem Kontext „der Armut und des Elends vieler Bürger statt, die nicht das Nötigste zum Leben haben und dem Reichtum einer kleinen Minderheit gegenüber stehen“, so die Bischöfe. Außerdem erinnern die Bischöfe an „wachsende Jugendarbeitslosigkeit, Diskriminierung, gegenseitige Anschuldigungen und mutmaßliche Komplotte gegen den Präsidenten der Republik“.
Die Kirche liefere zwar keinen „technischen oder politischen Lösungen“ so die Bischöfe, doch sie fordert zum Dialog und der Überwindung von Spaltungen auf. Dabei erinnern sie auch an den Appell von Papst Benedikt XVI. an die Regierenden in Afrika in seiner Ansprache im Präsidentenpalast vom 19. November 2011 während seines Besuchs in Benin: „Beraubt eure Völker nicht der Hoffnung! Schneidet ihnen nicht die Zukunft ab, indem ihr ihnen die Gegenwart verstümmelt!“. (LM) (Fidesdienst, 28/08/2013)


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