ASIEN/INDIEN - Kirchenvertreter warnen: „Gewalt gegen Frauen ist ein soziales Phänomen“

Montag, 26 August 2013

New Delhi (Fidesdienst) – „Wir verurteilen die jüngste Vergewaltigung einer Pressefotografin in Mumbai durch eine ganze Gruppe Männer entschieden und unmissverständlich. Diese Gewalt muss dringend beendet werden, alle damit unsere Frauen sich sicher und beschützt fühlen“, so der Leiter des Zentrums für Menschenrechte und Gerechtigkeit „Prashant“ mit Sitz in Gujarat, Pater Cedrik Prakash (sj), und wiederholt damit die Warnung der Kirche vor zunehmender Gewalt gegen Frauen in der indischen Gesellschaft. „Die Verantwortlichen dieses grausamen und nicht akzeptierbaren Tat müssen der Justiz übergeben werden. Regierung, Polizei und andere zuständige Behörden müssen dafür garantieren. Verbrechen gegen Frauen nehmen im ganzen Land zu und bleiben straffrei“, so der Jesuitenpater besorgt.
Von Gewalt seien vor allem Minderheiten und schwache Gesellschaftsteile betroffen: „Vor fünf Jahren wurden christliche Frauen aus tribalen Völkern in Kandhamal (Orissa) jeder Art von Gewalt unterzogen. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch muslimische Frauen in Gujarat im Jahr 2002 Opfer unsäglicher Gewalt wurden. vor einiger Zeit hatten Schülerinnen aus dem Volk der Dalit in Gujarat von ihren Lehrern sexuell missbraucht und eine Universitätsstudentin in Maipal (Karnataka) wurde vor wenigen Monaten von hinduistischen Nationalisten vergewaltigt“.
„Täglich hört man von solchen schrecklichen Verbrechen“, so Pater Prakash weiter, „Die Schuldigen bleiben oft straffrei, weil sie von einigen Sektoren der Gesellschaft geschützt werden. Außerdem gibt es in den Fällen, in denen es sich bei den Opfern um Arme, Ausgegrenzte, Dalit, Adivasi oder Frauen aus christlichen Minderheiten handelt, kaum Proteste der Zivilgesellschaft oder Medienberichte“. Deshalb, so der Jesuitenpater abschließend, müsse die Gesellschaft auf das Problem aufmerksam gemacht werden, damit ein neues Bewusstsein entstehe. (PA) (Fidesdienst, 26/08/2013)


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