ASIEN/MYANMAR - Erzbischof und Menschenrechtsaktivist betonen: „Respektvoller Dialog der Ethnien und Religionen ist der Weg zum Frieden“

Freitag, 23 August 2013

Yangon (Fidesdienst) – Der „Respekt der ethnischen und religiösen Unterschiede“ ist der Weg zum Frieden in Myanmar“, so ein hoher Kirchenvertreter, Erzbischof Maung Bo von Yangon und der seit vielen Jahren in Myanmar tätige katholische Aktivist der Organisation „Christian Solidarity Worldwide“, Benedict Rogers in einer gemeinsamen Botschaft, die dem Fidesdienst vorliegt. Dabei müsse es ein „authentisches Bemühen um Frieden mit den ethnischen Minderheiten geben“, das zu einem „nationalen politischen Dialog führt“ und „auf Gedanken-, Gewissens und Religionsfreiheit basiert“.
„Seit etwa zwei Jahren hat in Myanmar eine neue Ära begonnen, die mehr Freiheit für die Zivilgesellschaft und einen gewissen Stillstand bei ethnischen Konflikten und einer Öffnung gegenüber anderen Ländern führte“, heißt es in der Botschaft, „Erstmals seit Jahrzehnten wird von Demokratie gesprochen“, obschon „es noch viel zu tun gibt“: dabei erinnert die Botschaft insbesondere an den Konflikt im Staat Kachin.
„Im vergangenen Jahr kam es zu schockierender Gewalt gegen die Muslime in Myanmar“, heißt es in der Botschaft weitern. Dies habe ein in der Gesellschaft tief verwurzeltes Problem aufgezeigt: „Das notwendige Zusammenleben grundlegender Unterschiede: keine Gesellschaft kann demokratisch, frei und friedlich sein, wenn sie Unterschiede der politischen Einstellung, Rasse und Religion nicht respektiert und die grundlegenden Menschenrechte unabhängig von Rasse, Religion oder Geschlecht respektiert.
Die Botschaft erinnert auch an die 130.000 muslimischen Vertriebenen im Staat Rakine und fordert von der Regierung „freien Zugang für humanitäre Helfer zu den Flüchtlingslagern“ und die Gewährleistung ihrer Sicherheit.
„Hass und Gewalt widersprechen den Lehren der großen Weltreligionen“, heißt es in der Botschaft weiter, „Wir fordern alle Führungskräfte – in Politik, Religion, Medien, Bildung und Gesellschaft – auf, sich klar gegen religiösen Hass und Intoleranz auszusprechen“. Gewissens- und Religionsfreiheit müsse für alle Gelten unabhängig ob es sich um „Buddhisten, Christen, Muslime, Hindus, Animisten oder Andersgläubige handelt“.
„Es liegt im Interesse unserer Brüder und Schwestern und aller Einwohner Myanmars, dass man sich um einen offenen, friedlichen und respektvollen Meinungsaustausch bemüht“, heißt es in der Botschaft abschließend, „Gewalt, Diskriminierung und Hass sind keine Lösung… Der Dialog ist von grundlegender Bedeutung: wenn wir den anderen kennen und unsere Gemeinsamkeiten entdecken, dann können wir ein Myanmar aufbauen, das auf gemeinsamen Träumen, gegenseitigem Respekt und Einheit der Unterschiede basieren“. (PA) (Fidesdienst, 23/08/2013)


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