ASIEN/SYRIEN - Vatikanvertreter bei den Vereinten Nationen: Für Syrien gibt es keine militärische Lösung, es sind dringend Verhandlungen nötig

Donnerstag, 25 Juli 2013

New York (Fidesdienst) – In seinem Beitrag zur Debatte des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen zur Situation im Nahen Osten, forderte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls, bei den Vereinten Nationen, den Verzicht auf gegenseitige Beleidigungen und den Verzicht auf militärische Optionen in Syrien sowie die sofortige Aufnahme von Verhandlungen. Der Apostolische Nuntius bedauerte dabei die „beständige Ablehnung“ der kriegsführenden Parteien in Syrien im Hinblick auf Verhandlungen zur Beendigung des seit 28 Monaten anhaltenden Bürgerkriegs und fordert die internationale Staatengemeinschaft zu raschem Handeln auf.
„Es gibt keine militärische Lösung im syrischen Konflikt“, so der Vatikanvertreter wörtlich. „Unabhängig davon“, so der Erzbischof weiter, „scheinen die Konfliktparteien zu weiterem Blutvergießen entschlossen und weitere Waffen zu liefern, denen weitere Menschen zum Opfer fallen“.
Erzbischof Chullikatt beklagt „externe Einflussnahme und die Präsenz extremistischer Gruppen“, die den Krieg fortsetzen wollen. Diese Beteiligung aus dem Ausland ziele auf „politischen und ideologischen Profit ab, wobei die schreckliche Katastrophe, die Syrien zu verschlingen droht nicht berücksichtigt wird“. „Der Krieg“, so der Erzbischof weiter, „darf nie als Mittel zur Lösung von Konflikten betrachtet werden. Doch der Krieg kann, wo er stattfindet, nur durch den Frieden besiegt werden; und den Frieden erreicht man durch Verhandlungen, Dialog und Aussöhnung“.
Der Erzbischof erinnerte an die insgesamt 100.000 Todesopfer seit Beginn des Krieges und „an die schwierige Situation der syrischen Flüchtlinge“ im Inland und in den angrenzenden Ländern: rund 6,8 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
In diesem Zusammenhang erinnerte Erzbischof Chullikatt auch an den Mord an Pfarrer Francois Murad und die Entführung anderer Christen, darunter auch Bischöfe und Priester und die Zerstörung von über 60 Kirchen und christlichen Einrichtungen. Abschließend bat er alle „eine Verhandlungslösung nicht zu behindern“. „Der Frieden in Syrien macht uns alle zu Siegern“, so der Vatikanvertreter.
„Eine neue diplomatische Initiative“ forderte in den vergangenen Tagen forderte auch der dreißig Jahre in Syrien tätige und im Juni 2012 des Landes verwiesene Pater Paolo Dall’Oglio in einer internationalen Petition und einem Appell an Papst Franziskus. „Wir wissen, dass Sie Frieden und Gerechtigkeit lieben“, so der Ordensmann in seinem Schreiben an den Papst, „und möchte Sie bitten, sich persönlich für eine dringende und umfassende diplomatische Initiative für Syrien einzusetzen, die das Ende des Regimes sicher stellt und die Einheit der Vielfalt des Landes schützt, und auf der Grundlage einer international unterstützten demokratischen Selbstbestimmung das Endes des Krieges zwischen bewaffneten Extremisten herbeiführt“. (PA) (Fidesdienst, 25/07/2013)


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