AMERIKA/KOLUMBIEN - Bischof: „Die Proteste der Bauern in Catatumbo sind gerechtfertigt“

Mittwoch, 24 Juli 2013

Bogotà (Fidesdienst) – „Die Proteste der Bauern in Catatumbo sind gerechetfertigt. Es ist wahr, dass man inzwischen zu extremen Mitteln greift, und niemand kann damit einverstanden sein, doch ich glaube, dass Bauern in verschiedenen Teilen des Landes eine ähnliche Situation erleben“, so der emeritierte Bischof von Maganagué (Kolumbien), Leonardo Gomez Serna (op), der auch das Netzwerk „Red de Programms de Desarollo y Paz“ (Prodepaz) leitet, und mehrere Jahre lang für die Prälatur Bertrania in Catatumbo verantwortlich war. Soziale Ungleichheit und große Armut führen zusammen mit der der Ansiedelung zahlreicher Erdölunternehmen in der Region zu Protesten der Bauern, die Straßenblockaden errichteten und von der Regierung Maßnahmen Schutz ihrer Gemeinden und der Umwelt fordern.
„In dieser Region“, so Bischof Gomez Serna in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, „herrschen heute noch dieselben Probleme wie vor 30 Jahren. Damals gab es noch nicht einmal Schulen. Die Kirche organisierte damals Fortbildungprogramme und bildete Missionare zu Lehrern aus, damit sie die Kinder unterrichten und den Bildungsstand in den Gemeinden verbessern konnten. Doch die wirtschaftlichen Probleme existieren weiter und ebenso, was öffentliche Dienstleistungen, Straßen und Infrastrukturen anbelangt. Wir hoffen, dass nun nach den Verhandlungen, die derzeit in Havanna zwischen der Regierung und der FARC stattfindet und nach allem was in Catatumbo geschehen ist, die Regierung versteht, dass auch in ländlichen Regionen Investitionen stattfinden müssen, was Technologie, Bildung und Gesundheit anbelangt“.
Der Bischof äußerte sich am Rande der vom Netwerk „RedprodePaz“ organisierten „Woche der Reflexion“, bei der die Teilnehmer vom 15. bis 19.Juli über Entwicklungsprobleme in verschiedenen Teilen des Landes diskutierten.
Vor dem Hintergrund der schwierigen und komplexen sozialen Lage in Catacumbo (vgl. Fidesdienst vom 15/07/2013), wo auch ein Eingreifen der Armee in Betracht gezogen wurde trat die Kirche bereits in der Vergangenheit als Mittlerin ein. (CE) (Fidesdienst, 24/07/2013)


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