AFRIKA/TSCHAD - Notlage in Flüchtlingscamps: vor allem Waisen und elternlose Kinder sind betroffen

Freitag, 19 Juli 2013

N’Djamena (Fidesdienst) – Tausende tschadische Flüchtlinge verlassen angesichts der unsicheren Lagen die Zentralafrikanische Republik, Libyen und Nigeria und kehren in die eigene Heimat zurück. Darunter auch viele elternlose Kinder und Jugendliche oder Waisen. Die Rückkehrer, die sich zunächst in den abgelegenen Grenzregionen niederlassen sind dringend auf Hilfe angewiesen. Unterdessen kommen im Tschad auch Flüchtlinge aus dem Sudan (Tissi), Libyen (Faya), Nigeria (N’Gouboua) und der Zentralafrikanischen Republik an. In Tissi an der Grenze zur sudanesischen Region Darfur sind von 22.000 tschadischen Flüchtlingen insgesamt 16.826 (72%) Minderjährige; von den 1.300 nigerianischen Flüchtligen in N’Gouboua sind 771 (60%) Kinder. Infolge von Gefechten zwischen den Stämmen der Misseriya und der Salamt suchten nach Angaben des Flüchtlingshochkommissiariats der Vereinten Nationen (UNHCR) Tausende Menschen Zuflucht im Tschad. Von Januar bis April kamen in Tissi rund 30.000 sudanesische Flüchtlinge an, davon die meisten Kinder und Frauen. Wie aus den jüngsten Daten des UNHCR hervorgeht, wurden neue Hilfsprogramme im Flüchtlingscamp in Abgadam rund 40 Kilometer von der sudanesischen Grenze auf den Weg gebracht. Besonders dringen sind Schulprogramme für Kinder, die keinen Zugang zum tschadischen Schulsystem haben. UNHCR, Jesuit Refugee Service, UNICEF und das Chadian Department of Education veranstalten Sommerkurse für Flüchtlingskinder mit dem Ziel der Eingliederung zu Beginn des kommenden Schuljahres. (AP) (Fidesdienst, 19/07/2013)


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