AFRIKA/ÄGYPTEN - Papst Tawadros II. sagt Mittwochsaudienzen aus Sicherheitsgründen ab

Donnerstag, 18 Juli 2013

Kairo (Fidesdienst) – Der koptisch-orthodoxe Papst-Patriarch Tawadros II. sagte gestern zum dritten aufeinander folgenden Mal sie Mittwochsaudienz in der koptischen Kathedrale in Kairo ab. Grund dafür, so der Generalsekretär des Rates der Kirchen in Ägypten, Pfarrer Bishoy Helmy, sei die derzeitige schwierige Lage im Land, nach dem Sturz Mursis und zu Beginn einer neuen politischen Übergangsphase unter Leitung der Armee. „Seit dem 30. Juni“, so der koptisch-katholische Bischof von Minya, Boutros Fahim Awad Hanna, zum Fidesdienst, „vermeidet Papst Tawadros öffentliche Auftritte, nicht so sehr weil er um sein Leben fürchtet, sondern weil er Massenversammlungen vermeiden will, die eventuell zum Ziel von Anschlägen werden könnten. In diesem Moment werden Christen zum Teil für den Volksaufstand vom 30. Juni verantwortlich gemacht“.
Wie Beobachter dem Fidesdienst aus Ägypten berichten, veranlasste unterdessen das Innenministerium des Landes umfassende Schutzmaßnahmen für Papst Tawadros und den Imam der Al Azahr-Universität, Ahmed al-Tayyeb. Sowohl der Patriarch als auch der Imam waren am vergangenen 3. Juli zusammen mit General Abdel Fattah al-Sissi aufgetreten, als dieser sein Übergangsprogramm für die Zeit nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mursi ab. Bei den Unruhen, die auf die Festnahme Mursis folgten, wurden sechs koptische Gläubige von Banden der Muslimbrüder und der Salafisten ermordet. Von den 33 Ministern der am 16. Juli gebildeten Übergangsregierung sind 3 koptische Christen, Laila Rashed Iskandar leitet das Umweltministerium, Mounir Fakhry Abdel Nour ist für das Ministerium für Handel und Industrie verantwortlich und Ramsi George leitet das Ministerium für Wissenschaft.
Die Tradition der nachmittäglichen Mittwochsaudienzen in der Kathedrale hatte Papst Tawadros von seinem Vorgänger Papst Shenouda III. übernommen. (GV) (Fidesdienst, 18/07/2013)


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