ASIEN/HEILIGES LAND - Übergriffe auf griechisch-orthodoxes Kloster: Schwestern appellieren an Präsident Abbas

Dienstag, 16 Juli 2013

Bethanien (Fidesdienst) – Die Schwestern des griechisch-orthodoxen Klosters in Bethanien bitten in einem Brief an den palästinensischen Präsidenten Mahumud Abbas um Maßnahmen, die eine Eskalation der Gewalt gegen das Haus der Schwestern verhindern: in jüngster Vergangenheit war es wiederholt zu Übergriffen auf das Kloster gekommen. „Wir schließen nicht aus“, so die Obere des Klosters, Schwester Ibraxia, in dem Schreiben an Präsident Abbas, „dass sich hinter diesen Angriffen Personen verbergen, die Uneinigkeit in Palästina provozieren wollen.
Wie einheimische Beobachter dem Fidesdienst berichten besuchten in den vergangenen Tagen viele Familien aus der Umgebung, darunter Christen und Muslime, das Kloster im Zeichen der Solidarität. Dabei betonten sie, dass die Einwohner von Bethanien nichts mit den Übergriffen zu tun haben. „Jemand will uns vertreiben“, so Schwester Ibraxia, in ihrem Brief, „doch wir werden hier bleiben“.
In der Vergangenheit wurde das Kloster in der Stadt, wo Jesus den Lazarus von den Toten auferweckte, wahr früher als Oase der Spiritualität unter dem arabischen Namen al-Azariyeh bekannt. Heute befindet es sich in einem Vorort von Ostjerusalem. In jüngster zeit kam es in der Umgebung des Klosters zu einer unkontrollierten Verstädterung und damit Verbundenen Umweltschäden und einem Anstieg der Kriminalität. Der Bau einer Trennmauer zwischen Israel und Palästina führte zu einer weiteren Zuspitzung der Situation. Das Kloster befindet sich heute in einem so genannten „Niemandsland“, in dem es der Palästinenserbehörde nicht gelingt, Stabilität zu garantieren. In den vergangenen Monaten stiegen dort Grundstückspreise, während ein Teil des Landbesitzes des Klosters von einem einheimischen muslimischen Klan beschlagnahmt worden, der willkürlich einen eigenen Anspruch auf Eigentum erhebt. (GV) (Fidesdienst, 16/07/2013)


Teilen: