AFRIKA/MADAGASKAR - Zu den Folgen des Sturmwinds vom März dieses Jahres gehört nun auch die Hungersnot. Die Verzweiflung führte bereits zu ersten demonstrativen Bombenanschlägen. Wie lange noch?

Donnerstag, 25 November 2004

Antananarivo (Fidesdienst) - „Die Menschen leiden wirklich Hunger und in dieser Situation sind demonstrative Attentate immer ein extremes und demonstratives Zeichen der Verzweiflung eines Großteils der Menschen“, so der Verantwortliche des Salesianerordens, Pater Leonardo, in Antanarivo, wo vor zwei Tagen mehrere Bombenanschläge verübt wurden.
Zu den Bombenanschlägen kam es in Toamasina (auch Tamatave genannt), der zweitgrößten Stadt des Landes. Drei Granaten wurden gegen die Wohnung des Präsidenten der Verwaltungsprovinz und gegen ein Lagerhaus eines Unternehmens des Staatspräsidenten Marc Ravalomanana abgefeuert. Die Explosionen verursachten jedoch nur geringe materielle Schäden.
Aus der Tatsache, dass nur schwache Sprengsätze zum Einsatz kamen, schließt die Polizei, dass es sich um demonstratives Vorgehen handelt.
„Die Lebenshaltungskosten steigen von Tag zu Tag, infolge des Anstiegs der Preise für Reis, das Hauptnahrungsmittel der Menschen, und der Brennstoffe“, so Pater Leonardo. Die Reispreise sind in einer Woche um 50% angestiegen: von bisher 4.500 Francs (0,66 Dollar) für ein Kilo auf 6.500. Grund für diesen Anstieg sind die gestiegenen Transportkosten und die Auswirkungen des Sturmwinds vom März dieses Jahres (vgl. Fidesdienst vom 12. März 2004). Die Reisvorräte reichen nicht für die Versorgung der ganzen Bevölkerung aus, weshalb die Preise voraussichtlich weiter ansteigen werden. (LM) (Fidesdienst, 25/11/2004 - 22 Zeilen, 218 Worte)


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