ASIEN/SYRIEN – Lebensmittelembargo in: Hungersnot vor der Tür: „es fehlt an Brot“

Donnerstag, 11 Juli 2013

Aleppo (Fidesdienst) – Eine Lieferungsblockade für alle möglichen Waren, auch für Nahrungsmittel, ein richtiggehendes „Lebensmittelembargo“ erwürgt die Zivilbevölkerung von Aleppo. Die inzwischen seit 7 Tagen andauernde Blockade wurde von den Rebellengruppen angeordnet, die den Nordosten der Stadt kontrollieren und jetzt auch mit einem Stopp der Wasserversorgung drohen. Die „Rebellen“ sind in zahlreiche Gruppen und Faktionen aufgesplittert: Islamisten und Jihadisten wie “Jubhat al nosra”, “Liwaa al tawhid”, “Aasifat al shimal”, “Souqqour al shahba” und andere; und andere, zu denen Kämpfer aus Afghanistan, Libyien, aus dem Kaukasus, den ehemaligen Sowjetrepubliken Zentralasiens usw. gestoßen sind. Die Stadt ist nach wie vor in zwei Teile gespalten: ein Teil unter der Kontrolle der Armee (der Süosten) und der andere unter Kontrolle der bewaffneten Gruppen (der Nordosten). Sie hat sich in ein „Schlachtfeld“ verwandelt mit großem Schaden für die Zivilbevölkerung jeder Ethnie und Religion; das wertvolle historische und kulturelle Erbe ist zerstört.
Fra Bernard, einer der in der Stadt verbliebenen Franziskanerbrüder im Klostervon St. Franziskus, erklärt Fides gegenüber: „Die Hungersnot steht vor der Tür. Die Leute haben Angst, sind zur Armut verdammt und weinen. Wir wollen alles nur Mögliche tun um den Familien und den Flüchtlingen zu helfen. Die christlichen Viertel befinden sich genau zwischen der von der Armee und der von den bewaffneten Gruppen kontrollierten Zone. Das Leid der Zivilbevölkerung jeder Religionszugehörigkeit ist unermesslich. Die Lebensmittelblockade verstößt gegen jedes grundlegende Menschenrecht. Die Menschen haben sogar Mühe sich Brot zu beschaffen.“
Die Rebellen haben die Kontrolle über die Straße an sich gerissen, die Aleppo mit Hamas verbindet: von dort kommen die meisten Waren in die Stadt. In diesem Gebiet kam es in den letzten Tagen zu heftigen militärischen Auseinandersetzungen. Unterdessen werden die Lebensmittellieferungen immer rarer und die Preise sind in die Höhe geschossen. Obst und Gemüse sind unauffindbar, da den Bauern das Betreten der westlichen Stadtviertel von Aleppo verwehrt wird. „In Aleppo stehen wir vor einer humanitären Krise, wenn die Blockade weitergeht“, warnt Frau Bernard.
Muhammad M., ein Sunnit und Dozent an der Universität von Aleppo kommentiert Fides gegenüber: „Die Kriegführenden müssen uns erklären, warum Unschuldige umgebracht und zivile Infrastrukturen zerstört werden. Warum nur ein Kampf in den Wohngebietemn der Stadt?. Seit Jahrhunderten hat man solch eine Zerstörung nicht gesehen.“ (PA) (Fidesdienst 11/7/2013)


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