AFRIA/ÄGYPTEN – Koptische Kommission soll Kritik an der provisorischen Verfassung umreißen

Donnerstag, 11 Juli 2013

Kairo ( Fidesdienst) – Die koptisch-orthodoxe Kirche hat eine Kommission bestehend aus Juristen und christlichen Politikern beauftragt ein Memorandum mit den kritischen Anmerkungen zu der provisorischen Verfassung zu erstellen. Die bestätigt gegenüber Fides der koptisch-katholische Bischof von Assiut, Kyrillos William. „Ich hoffe, dass dieser Initiative andere, in einheitlicher Form unter allen Kirchen und christlichen Gemeinden abgesprochene folgen werden, und dass insbesondere auch der Nationalrat der christlichen Kirchen des Landes aktiviert wird.“
Zu der Kommission gehören auch das ehemalige Parlamentsmitglied Susie Adley und der Jurist Amir Ramzy. Besonders alarmierwend für die Christen ist der Artikel 1 des neuen Verfassungstextes, der die Sharia als grundlegende Quelle der Gesetzgebung neu auflegt und damit de facto die rigorose, von den den salafitischen Muslims nahe stehenden Interpretationsschule präsentierte Auslegung übernimmt. Zu dem dramatischen Moment, in dem sich das Land befindet, erklärt Anba Kyrillos gegenüber dem Fidesdienst, dass „die Armee sich darauf beschränkt hat den Volkswillen zu schützen ohne die politische Macht unmittelbar auszuüben. Der Teil der Bevölkerung, der sich auf die Muslimbrüder beruft, muss in den Prozess der Umbildung des nationalen, politischen Rahmens einbezogen werden. Ich bin der Ansicht, dass dies wünschenswert und möglich ist, vorausgesetzt es wird auf einen Hegemonieanspruch verzichtet”. (GV) (Fidesdienst 11/7/2013).


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