ASIEN/IRAQ - Patriarch Sako zu den Priestern: Das Priestertum ist eine Mission, kein Business

Montag, 8 Juli 2013

Bagdad ( Fidesdienst) – In den vergangenen Jahren hatte die Schwäche der Zentralbehörde, die Vacatio zahlreicher Bischofssitze, der Mangel an Sicherheit und die ständige sozio-politische Notsituation im Iraq „Auswirkungen auch auf die Identität der Geistlichen und auf ihre Spiritualität“; so entstand eine „Situation, die so nicht weitergehen darf“ und die energisch angegangen werden muss, indem der Gnadenquell kraftvoll wieder entdeckt werden muss ebenso wie das wahre Gesicht der Berufung und der priesterlichen Mission.
Dies ein starker und direkter Aufruf, der in einem Brief festgehalten ist, den der Chaldäer-Patriarch von Babylon, Louis Raphael I Sako, an die Geistlichen seiner Kirche gerichtet hat, um Alle aufzurufen mit Fakten das eigentliche Wesen des Priesteramts als Dienst an den Brüdern zu bezeugen, für die Errettung Aller.
In dem Brief vom 3. Juli – dem Tag, an dem der Hl. Apostel Thomas gefeiert wird, bezeugt der Chaldäer-Patriarch seine Wertschätzung gegenüber „den meisten“ Geistlichen seiner Kirche und drückt Dankbarkeit für ihre Arbeit aus. Gleichzeitig verweist S.B. Sako auf Dynamiken, die unverzüglich korrigiert werden müssen. „Einige Priester“, warnt der Patriarch, „haben kleine Imperien aus ihren Gemeinden gemacht“. Andere „haben den Iraq ohne Erlaubnis des Bischofs verlassen, haben politisches Asyl beantragt oder ihre eigene Kirche verlassen und sich einer anderen Kirche angeschlossen. Wieder andere zelebrieren die Messe nur am Samstag oder Sonntag. Einige predigen nicht oder – wenn sie es denn tun – verwandeln sie die Homelie in Flüche oder Geldforderungen.“ Das Priestertum – wiederholt der Patriarch, indem er die jüngsten Aufrufe Von Papst Francesco wiederholt - „ist eine Mission und kein Beruf oder business.“ Der Priester „ist die menschliche Lunge, die die Sünden mit der Luft der göttlichen Gnade reinigt“, und „sein Erfolg bei der Arbeit ist die Frucht der unendlichen Macht Gottes und nicht das Ergebnis seiner persönlichen Leistungen.“
Auf der jüngsten Synoden-Versammlung, die in Bagdad vom 5. bis 10. Juni stattfand – haben die Chaldäer-Bischofe betont – um den auch vom Patriarchen angeprangerten Phänomenen Einhalt zu gebieten – dass kein Priester seine Diözese ohne Genehmigung des Bischofs verlassen darf. (GV) ( Fidesdienst 8/7/2013).


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