ASIEN/TÜRKEI - Feiern zum 25. Jahrestag des Papstbesuchs in der Türkei: ehemaliger türkischer Staatspräsident ist Gast der Nuntiatur

Donnerstag, 25 November 2004

Ankara (Fidesdienst) - Der neunte Präsident der Republik Türkei, Suleyman Demirel, nimmt am heutigen 25. November als Gast an den Feiern zur Erinnerung an den Papstbesuch in der Türkei (28. bis 30. November 1979) vor 25 Jahren teil. An der von der Apostolischen Nuntiatur in Ankara unter Leitung von Erzbischof Edmond Farhat veranstalteten Feier nehmen zahlreiche Vertreter aus gesellschaftlichen, religiösen und kulturellen Kreisen teil, darunter auch der ökumenische Patriarch Bartholomaios I..
„Ein ehemaliger Präsident der Republik Türkei und Muslim würdigt den Papst: dieser Augenblick ist für uns alle von großer Bedeutung“, so der Sprecher der katholischen Bischofskonferenz in der Türkei, P. George Marovich, gegenüber dem Fidesdienst. „Alle erkennen die Bedeutung des Wirkens des Papstes während der vergangenen 25 Jahre an. Er ist eine Figur von universaler Bedeutung, ein großer Mann des Friedens. Die ganze Welt schätzt ihn und ein laizistischer Staat mit muslimischer Mehrheit wie die Türkei seine Rolle als großer Botschafter des Dialogs und des Friedens zwischen den Religionen an. Die Katholiken freuen sich sehr über einen solchen Augenblick“.
P. Marovich weist auch darauf hin, dass man sich in der Türkei derzeit um Annährung und Dialog zwischen den christlichen Kirchen und um den interreligiösen Dialog mit den Muslimen bemüht. In Kürze werden die Reliquien des heiligen Johannes Chrysostomus und des heiligen Gregor nach Istanbul zurückkehren. Es handelt sich dabei um ein Geschenk des Papstes an das ökumenische Patriarchat.
Auch die Beziehungen zwischen Staat und Kirche haben sich bedeutend verbessert: es soll eine bilaterale Kommission geschaffen werden, der Vertreter der katholischen Kirche und der Regierung angehören, die sich mit den noch bestehenden Problemen im Verhältnis zwischen Kirche und Staat befassen wird. Bei Gesprächen mit Premierminister Recep Tayyip Erdogan hatten die Bischöfe im Juli dieses Jahres um die offizielle juridische Anerkennung der katholischen Kirche in der Türkei gebeten.
Von den insgesamt 66 Millionen Einwohner der Türkei sind 98% Muslime. Nur 0,6% sind Christen, drunter Orthodoxe und Katholiken des lateinischen, armenischen, syrischen, chaldäischen, byzantinischen und maronitischen Ritus. (PA) (Fidesdienst, 25/11/2004 - 33 Zeilen, 340 Worte)


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