AFRIKA/ÄGYPTEN - Patriarch Sidrak: Das ägyptische Volk hat sich sein Land wieder genommen

Donnerstag, 4 Juli 2013

Il Cairo ( Fidesdienst) - “Seit gestern feiern wir. Wir haben nicht geschlafen. Das ägyptische Volk hat sich sein Land friedlich wieder genommen. Und es hat damit der Welt gezeigt, dass es ein zivilisiertes Volk ist trotz aller großen Probleme, mit denen es sich auseinandersetzen muss.“ So beschreibt der Patriarch der koptischen Katholiken von Alessandria, Ibrahim Isaac Sidrak , die Atmosphäre im Land, wie er sie empfindet, nach der Absetzung von Präsident Morsi seitens der Armee und das traumatische Ende der von Muslimbrüdern bestimmten Regierung. Das Oberhaupt der koptisch-katholischen Kirche erklärt seine Zustimmung zu der vorgeschlagenen road map, um aus der Krise herauszufinden und das Land zu stabilisieren: „Verschiedene Anzeichen“ - erklärt Seine Seigkeit – deuten darauf hin, dass wir auf demn richtigen Weg sind. Die Fehler vom letzten Mal werden sich nicht wiederholen, als man in der Euphorie über das Ende der Politik Mubaraks den Rest asus den Augen verloren hatte und Vieles im Unklaren geblieben war.´Dieses Mal sind die Schritte gut vorbereitet; heute wird der neue, vorläufige Präsident, Adly Mansour, vereidigt, und allmählich wird man dann zur völligen Wiederherstellung der demokratischen Ordnung zhurückfinden.“ Dem Patriarch entgehen aber auch die Probleme nicht: „Wir können nicht dagen, dass wir keine Angst hätten. Die wirtschaftliche Situation ist besorgniserregend und macht Alle viel anfälliger für die Manipulationen der Propaganda-Verführer. Die militanten Unterstützer Morsis fühlen, dass sie verloren haben, und da können Rachegefühle einsetzen. Wir müssen sie davon überzeugen, dass es im Land auch Platz für sie gibt, dass niemand sie ablewhnt; aber sie müssen sich als Ägypter verhalten, als Mitbürger aller Ägypter und es nicht darauf ansetzen ein religiösen Despotismus einführen zu wollen.“ Laut S.B. Sidrak „hat das Volk ein schwarzes Jahr durechklebt und wird nicht zu einer Rückkehr bereit sein. Doch wenigstens 5 Mio Bürger werden auch weiterhin die radikalen Überzeugungen der Musklimbrüder untersützen. Sie dürfen nicht von der Politik sausgeschlossen werden, aber sie müssen sich wie eine politische Partei benehmen und nicht nicht zum Instrument für die Durchsetzung einer religiösen Hegemonie werden. Jeder kann seinen eigenen Glauben leben, in der Moschee oder in der Kirche, ohne den anderen seine religiösen Regeln auzuerlegen.“ (GV) ( Fidesdienst 4/7/2013).


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