VATIKAN - Assumption University of Bangkok (Thailand) verleiht Kardinal Crescenzio Sepe Ehrendoktortitel. „Katholische Schulen stellen sich in den Dienst der ganzen Gesellschaft, wenn es darum geht aus jungen Menschen verantwortliche und ehrliche Bürger zu machen“

Donnerstag, 25 November 2004

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Im Verlauf seines Pastoralbesuchs in verschiedenen südostasiatischen Ländern besuchte Kardinal Crescenzio Sepe, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, am gestrigen 24. November die Assumption University in Bangkok (Thailand). Im Verlauf einer feierlichen Zeremonie, an der zahlreiche Vertreter aus akademischen Kreisen, sowie Dozenten und Studenten der Universität teilnahmen wurde Kardinal Sepe mit dem „Honorary Degree of Doctor of Law“ gewürdigt. In seiner Dankesrede betonte der Kardinal, er fühle sich geehrt doch er beziehe die Auszeichnung nicht nur auf seine eigene Person, sondern auf die Rolle der Kongregation für Evangelisierung der Völker und der Päpstlichen Missionswerke. Die Ehrendoktorwürde sei außerdem eine Anerkennung für den unschätzbaren Beitrag der katholischen Kirche zum thailändischen Bildungswesen, dank des Engagements verschiedener religiöser Institute und Kongregationen, die entsprechend ihrem Charisma, vor allem im Bereich des Erziehungswesens tätig sind.
In seiner Ansprache zum Thema „Das katholische Bildungswesen in Thailand“ betonte der Kardinal im Anschluss, dass „die Erziehung bereits seit dem Mittelalter von der Kirche als wichtiger Bereich des Dienstes der katholischen Kirche betrachtet wurde“. Davon zeugten zahlreiche religiöse Orden, die vor allem mit dem Ziel der Erziehung junger Menschen gegründet wurden, wobei stets armen Kindern, die ansonsten keinen Zugang zur Bildung gehabt hätten, besonders berücksichtigt worden seien. In Thailand gehe der Ursprung des katholischen Bildungswesens auf das Jahr 1665 zurück, als König Narai der Große den ersten Missionaren der Gesellschaft für die Außenmissionen in Paris, ein Grundstück für den Bau eines Kollegs überließ. „Wie wir aus zuverlässiger Quelle wissen“, so Kardinal Sepe weiter, „besaßen die französischen Missionare eine Schule für Theologie, eine Schule für Kinder, die vom König geschickt wurden und eine kleine Schule für Christen. Dies trug den Namen ‚General College’. Sie war die erste katholische Schule in Thailand. Später wurden Schulen in Pfarrgemeinden und Kirchen in verschiedenen Provinzen des Landes eröffnet“. Aus dem Jahresbericht der Katholischen Mission des Jahres 1908 gehe hervor, dass in ganz Thailand rund 4.000 Kinder insgesamt 50 katholische Schulen besuchten.
Im Jahr 2003 befänden sich 279 Bildungseinrichtungen, vom Kindergarten bis zur weiterführenden Schule, mit insgesamt 21.480 Lehrkräften und 431.818 Schülern in Trägerschaft der katholischen Kirche sowie 20 Berufsschulen mit 1.105 Lehrkräften und 10.806 Schülern, zwei Hochschulen mit 99 Dozenten und 818 Studenten und zwei Universitäten mit 1.182 Lehrkräften und 21.540 Studenten. Der Kardinalpräfekt betonte in diesem Kontext auch, dass die Studenten, die die Assumption Universität besuchen, aus insgesamt rund 65 verschiedenen Herkunftsländern kommen.
In seiner Ansprache erinnerte Kardinal Sepe auch an das nachsynodale Apostolische Schreiben „Ecclesia in Asia“ (Nr. 37) und an die Empfehlungen Papst Johannes Pauls II. an die thailändischen Bischöfe bei deren Ad-Limina-Besuch im November 2001, als er auf das große Engagement der Kirche in diesem Bereich hinwies, dass darauf abziele allen ohne Ausnahme eine „qualitativ hochwertige“ Bildung zu ermöglichen, womit die Kirche einen „unschätzbaren Beitrag zur Gesellschaft“ leiste. „Katholische Bildungseinrichtungen“, so der Kardinal abschließend, „die sich in den Dienst der Menschen aller Religionen stellen, widmen sich der Entwicklung der gesamten menschlichen Persönlichkeit… Auf diese Weise stellen sich die katholischen Schulen nicht nur in den Dienst der Kirche, sondern auch der ganzen Gesellschaft, wenn es darum geht aus jungen Menschen verantwortliche und ehrliche Bürger zu machen“ (SL) (Fidesdienst, 25/11/2004 - 50 Zeilen, 553 Worte)


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