ASIEN/SYRIEN – Ein belgischer Priester und ein Kloster im Visier der Jihadisten

Donnerstag, 4 Juli 2013

Qara ( Fidesdienstz) – Der belgische Priester P. Daniel Maes, 74, vom Orden der „Regulären prämostranzen Kanoniker“ ist im Visier von jihadistischen Gruppen, die ihn eliminieren und in das zerstörte Kloster von S.Georg in Quara eindringen wollen, 90km nördlich von Damaskus. Das Kloster, das zur griechisch-katholischen Diözese Von Homs gehört, befindet sich in einem Grenzgebiet zwischen den kriegführenden Gruppen und könnte besetzt und zur logistischen Militärbasis der Rebellen werden. Nach dem Tod von P. Francois Murad, ist die christliche Gemeinde in Syrien sehr besorgt. Das Kloster ist von jeder Kommunikationsmöglichkeit abgeschnitten. Der Alarm erreicht den Fidesdienst über eine katholische Führungspersönlichkeit und die Angehörigen der in St. Georg lebenden Mönche; diese kommen aus 9, auch europäiscvhen Ländern. P. Maes lehrte 20 Jahre lang Theologie in Belgien und ist seit 2010 als Mönch in dem Kloster und leitet dort das Seminar. Das Kloster von St. Georg in Qara ist ein antikes Gebäude aus dem V. Jahrhundert. Es besteht dort auch eine weibliche monastische Gemeinschaft unter der Führung von Schw. Agnes Mariam de la Croix; die männliche Gemeinschaft kam später, so wie auch christliche, sunnitische und alawitische Laien-Familien. In den vergangenen Monaten stand das Kloster im Mittelpunkt von Feuergefechten und wurde von Helikopterbomben der regulären syrischen Armee getroffen und beschädigt. Vermutlich sollte Waffendepots getroffen werden, die sich in unterirdischen Gängen und in Gräben in der Nähe des Klosters befanden, welche in byzantinischer Zeit als Wasserspeicher genutzt wurden.
In den vergangenen Monaten beherbergte das Kloster Flüchtlingsfamilien, unabhängig von ihrer Glaubenszugehörigkeit. P. Daniel unterhält enge Kontakte zu syrischen Gruppen in Frankreich, Belgie und den niederlanden, die über Freiwilligen-Orgsanisationen humanitäre Hilfe für die Vertriebenen schicken. Der Priester hat die „ethnische Säuberung“ zu Lasten der Christen von Quasir verurteilt, nachdem die kleine Stadt von den Rebellen und jihadistischen Gruppen eingenommen worden war. „Die umliegenden christlichen Dörfer sind zerstört und alle Gläubigen, deren sie habhaft werden konnten, wurden nach einer Logik sektiererischen Hasses getötet“, schrieb er in den letzten Wochen an Fides. „Jahrzehnte lang haben Christen und Muslims in Syrien friedlich zusammen gelebt. Wenn nun Kriminellenbanden durchs Land ziehen und die Zivilbevölkerung terrorisieren können, geht das nicht gegen die internationalen Gesetze? Wer schütz die Unschuldigen und wird die Zukunft dieses Landes sichern können?, fragt der Geistliche. Und so beschreibt er sie soziale Lage in Syrien heute :“ Die jungen Leute sind enttäuscht, weil fremde Mächte sie dirigieren. Die gemäßigten Muslims sind besorgt, da Salafiten und Fundamentalisten eine totalitäre Diktatur religiösen Zuschnitts einführen wollen. Die Bürger sind terrorisiert, weil sie unschuldige Opfer sind von bewaffneten Banden“. P. Maes schließt: „Das syrische Regime hatte sein langem jede Glaubwürdigkeit verloren. Heute ist es nun dringend Syrien überleben zu lassen. Das syrische Volk selbst muss das Land reformieren, auf eine wirkjlich demokratische Weise: ein Volk, das autonom Gleichbehandlung für Alle garantiert.“(PA) (Fidesdienst 4/7/2013)


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