ASIEN/INDIEN - Orissa: Boykottaufruf gegen Christen wegen angeblichen „Zwangsbekehrungen“

Donnerstag, 27 Juni 2013

Bhubaneswar (Fidesdienst) – Hinduistische Extremisten rufen zu Boykotten gegen Christen im Staat Orissa (Ostindien) aufgerufen. Wie einheimische Beobachter dem Fidesdienst mitteilen drangen am vergangenen 24. Juni hinduistische Extremisten in einen Versammlungsraum der „Unabhängigen Pfingstkirchlichen Gemeinde“ ein. Zu dem Vorfall kam es in dem Dorf Canalpada im Distrikt Duagarh. Die gewaltbereiten Hindus beschuldigten die Anwesenden der Durchführung von „Zwangsbekehrungen“ und zwangen sie zur Beendigung der Versammlung. Die sieben anwesenden Vertreter der Gemeinde wollten daraufhin im Auto nach Hause zurückfahren, wurden jedoch von den Angreifern auf einem Mottorad daran gehindert, was dazu führte, dass das Auto von der Fahrbahn abkam und sich überschlug. Mehrere Insassen, darunter auch Pastor Sura Mahat Samal wurden dabei leicht verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Wie Beobachter dem Fidesdienst mitteilen, organisierten Mitglieder der Gruppe „Rashtriya Sayamsevak Sangh“ (RSS) eine Reihe von Übergriffen auf Christen in Orissa. Christen seien „unerwünscht“ und müssen deshalb „verjagt“ werden. Im Distrikt Malkangiri wurden am 10 Juni rund 70 Einwohner eines christlichen Dorfes angegriffen, wobei mehrere Menschen verletzt und zwei Wohnungen beschädigt wurden. Am 8. Mai wurde die Christin Mongli Madhi auf dem Weg zu einem öffentlichen Brunnen von überfallen. Am Tag danach suchten die Angreifer die Frau in ihrer Wohnung auf, wo sie erneut auf sie einschlugen, so dass sie schwere Verletzungen davontrug. Infolge von Drohungen und Diskriminierung haben viele Christen die Region bereits verlassen. (PA) (Fidesdienst, 27/06/2013)


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