ASIEN/SÜDKOREA - Erzbischof von Seoul: „Ein Jahr des pastoralen Dienstes als Hirten mit dem Geruch der Schafe“

Dienstag, 25 Juni 2013

Seoul (Fidesdienst) – An den Worten von Papst Franziskus, der sich Hirten „mit dem Geruch der Schafe“ wünscht, will sich Erzbischof Andrew Yeom Soo-jung von Seoul von Seoul inspirieren, der vor genau einem Jahr, am 25. Juni 2012 sein Amt im Erzbistum Seoul antrat. Die Erzdiözese Seoul hat 10 Millionen Einwohner, darunter 1,5 Millionen Katholiken, die von 930 Priestern betreut werden. Außerdem gibt es 540 Ordensmänner und 2.000 Ordensschwestern. Diese „pastorale Armee“ will der Erzbischof in den Dienst der Frohen Botschaft stellen. Anlässlich des ersten Jahrestages seiner Amtseinführung zieht der Erzbischof im Gespräch mit dem Fidesdienst Bilanz.

Exzellenz, wie würden Sie ihr erstes Jahr als Erzbischof von Seoul definieren?

Es war ein Jahr der Gnade. Ich möchte allen Brüdern und Schwestern in unserer Erzdiözese und allen Gläubigen danken. Auch wenn es verschiedene Schwierigkeiten innerhalb und außerhalb der Kirche gab, habe ich doch ein Jahr guter körperlicher und geistiger Gesundheit genossen. Dies verdanke ich dem Gebet des ganzen Gottesvolkes.

Welche Höhepunkte gab es im Verlauf des Jahres?

An erster Stelle möchte ich die Fußwallfahrt anlässlich des „Internationalen Tages des Gebets für die Heiligung der Priester“ vor einem Monat nennen. Wir haben im Heiligtum der Märtyrer in Seosomun, dem größten unseres Landes halt gemacht, wo 44 der insgesamt 103 heiligen Märtyrer unseres Landes begraben sind. Die Märtyrer werden als Pioniere betrachtet, die Korea durch ihren Einsatz für die Menschenwürde zu einem modernen Land gemacht haben: deshalb ist Seosomun ein symbolischer Ort der Geschichte unseres Landes und dies nicht nur für die Katholiken.
An zweiter Stelle soll ein Treffen mit dem Klerus der Diözese im Februar 2013 erwähnt werden: der Austausch mit Priestern aus verschiedenen Regionen und verschiedenen pastoralen Umfeldern ist für mich sehr wichtig. Ich konnte dabei ihre Ideen und Vorschläge aus dem Alltag der Kirche sammeln.
Abschließend möchte ich auch an die pastoralen Programme erinnern, die wir für Südostasien und Nordkorea auf den Weg gebracht haben: als Apostolischen Administrator von Pjöngjang stimmt es mich traurig, dass es zu Kontroversen zwischen Nord- und Südkorea kam. Ich glaube, dass Dialog und Verhandlungen dringend notwendig sind. Außerdem wünsche ich mir, dass die Erzdiözese Seoul möglichst viel für die Kirche in Südostasien tun kann.

Wie werden Sie die Evangelisierungstätigkeit fördern?

Ich möchte mich an den Worten von Papst Franziskus inspirieren, der es als besten Weg bezeichnet, wenn „der Hirte mit dem Geruch der Schafe lebt“. Deshalb möchten wir die heilende Kraft der Gnade Gottes zu all denen bringen, die diese brauchen und dabei vor allem zu den Ausgegrenzten gehen. Auf diese Weise werden wir die Herzen der Menschen erreichen und die Frohbotschaft des Herrn verkünden können. (PA) (Fidesdienst, 25/06/2013)


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